Die Schweiz steht in Sachen Innovationsleistung ganz vorn, jedenfalls aus Sicht der EU-Kommission. Gemäss dem aktuellen Europäischen Innovationsanzeigerüberragt die Schweizselbst den EU-Spitzenreiter Schwedendeutlich. Sie hat ihren Vorsprung in den vergangenen Jahren sogar noch leicht ausgebaut. Bewertete die EU-Kommission die Innovationsleistung der Schweiz 2010 noch mit 158,9 Punkten im Verhältnis zum EU-Durchschnitt von 100 Punkten, so gab sie der Schweiz 2017 bereits 160,1 Punkte. Besonders stark schneidet die Schweiz bei der Attraktivität des Forschungssystems ab. Da erreicht sie 221,4 Punkte. Das verdankt sie ihrer internationalen Vernetzung: Bei den internationalen wissenschaftlichen Ko-Publikationen erreicht sie 418,6 Punkte. Stark ist sie mit 210 Punkten auch bei den Investitionen der Unternehmen in Forschung, Entwicklung und sonstige Innovationen. Erfreulich für die Schweiz: Bei den Innovationen, die KMUs selber entwickeln, macht sie einen Sprung von unter- zu überdurchschnittlich. 2010 erhielt sie hier noch 90,7 Punkte, 2017 waren es bereits 167,1. Nur in einem Punkt bleibt die Schweiz unter dem Durchschnitt: Bei den Investitionen von Risikokapitalisten erhält sie nur 92,2 Punkte. Das heisst, im europäischen Durchschnitt investieren Risikokapitalisten im Rest Europas mehr.
Der Innovationsanzeiger macht auch deutlich, dass sich die heutigen Spitzenreiter nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen können. Die Innovationsleistung der 28 EU-Länder habe seit 2010 um durchschnittlich 5,8 Prozent zugelegt, heisst es in einer Mitteilungder EU-Kommission. Einzelne Länder hätten auch grössere Sprünge nach vorn gemacht. So gehöre nun auch Luxemburg zur Spitzengruppe, noch vor Deutschland. Allerdings sind aussereuropäische Länder eine harte Konkurrenz: Südkorea habe die EU überholt, und auch Chinas Abstand zu Europa schwinde. stk