Raffaela Fehr sitzt seit Mai 2019 für die FDP im Zürcher Kantonsrat. Sie ist Präsidentin der Auf-sichtskommission Bildung und Gesundheit (ABG). Die Betriebsökonomin führt gemeinsam mit ihrem Partner ein Akustikgeschäft und ist Mutter von zwei Töchtern. Neben ihrer politischen Arbeit engagiert sie sich als Präsidentin von Impulsis Berufsintegration und ist Mitglied im Uster-tag-Komitee.
Frau Fehr, welches Thema beschäftigt Sie derzeit als Präsidentin der ABG?
Die schwierige finanzielle Lage der gesamten Spitallandschaft betrifft auch die kantonalen Spitä-ler und somit auch uns als Oberaufsicht. Zum einen haben wir Systemprobleme, wie beispiels-weise die fehlenden Rahmenbedingungen für die integrierte Versorgung und die notwendige Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen. Zum andern gibt es Themen, von denen nur die kantonalen Spitäler betroffen sind. Das sind insbesondere politische Standortentscheide sowie Immobilien, die sanierungsbedürftig und gleichzeitig denkmalgeschützt sind.
Wenn Sie Königin von Zürich wären, was würden Sie als erstes zu Gunsten des Wirtschaftsstandorts Zürich entscheiden?
Staatliche oder staatsnahe Betriebe erbringen heute häufig auch Leistungen, für die es ebenso private Anbieter gibt. Ein fairer Wettbewerb ist das nicht, weil staatsnahe Betriebe aufgrund von Staatsgarantien, Quersubventionierungen, regulatorischer Ungleichbehandlung usw. über Markt-vorteile verfügen. Damit verdrängen sie private Anbieter. Das fällt besonders im Energiebereich (beispielsweise EKZ Eltop) auf, es gibt aber in vielen Branchen Beispiele. Darum würde ich entscheiden, dass staatsnahe Betriebe einen eng definierten Leistungsauftrag erhalten und sich ohne Bevorteilung den gleichen Marktbedingungen wie private Unternehmen stellen müssen.
Wie finden Sie Ausgleich zu Beruf und Politik?
Meine zwei (Teenie)-Töchter sorgen automatisch für Ausgleich und Ablenkung. Ich verbringe meine Freizeit gerne mit ihnen und begleite sie beispielsweise an ihre Sportturniere. Ausserdem bewege ich mich gerne an der frischen Luft, beim Skifahren oder Wandern.