Die Schweizer sind Vielflieger. Pro Kopf und Jahr reisen sie im Durchschnitt 1,6 Mal mit dem Flugzeug, doppelt so viel wie Deutsche. Auch das Wachstum der Zivilluftfahrt geht ungebremst weiter, zeigt das dritte Monitoring der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Luftfahrt. Danach sind die Passagierzahlen zwischen 2010 und 2017 um 39,6 Prozent gestiegen. Auch bei der Geschäftsfliegerei gehören namentlich Genf und Zürich zu den wichtigsten Flughäfen der Welt. Anders beim Cargo: Hier ist die Nachfrage angesichts der restriktiven Betriebsregelungen und der Zollbeschränkungen unterdurchschnittlich.
Die Infrastruktur kommt laut dem Monitoring an ihre Grenzen. Namentlich Zürich verfügt nur noch über geringe Kapazitätsreserven; in den Tagesrandzeiten und über Mittag sind sie bereits ausgeschöpft. Für Fluggesellschaften am Standort Schweiz sei es kaum noch möglich, hier zusätzliche Maschinen zu stationieren. „Insgesamt muss festgestellt werden, dass das Schweizer Luftverkehrssystem kapazitiv an seine Grenzen kommt“, heisst es im Bericht. „Gegenüber dem Ausland verliert die Schweiz folglich an Wettbewerbsfähigkeit.“
Auch die politischen und fiskalischen Rahmenbedingungen benachteiligten die Schweizer Flughäfen. Die Kosten für die Umwelt namentlich beim Lärmschutz seien höher als anderswo. Die strengen Nachtflugvorschriften schränkten die Entwicklungsmöglichkeiten ein. Die Flugsicherungsgebühren seien hoch.
Das Monitoring wurde von der Münchner Intraplan Consulting im Auftrag des Bundesamts für Zivilluftfahrt, der Aerosuisse, Skyguide, der Swiss und der Swiss International Airport Association erarbeitet. Das erste Monitoring erfolgte 2012, das zweite 2015. stk