In der Stadt Zürich bleibt nach den Wahlen von Anfang März nicht nur alles beim Alten, die politischen Mehrheiten verschieben sich sogar noch deutlicher nach links. Man scheint zufrieden mit den Lebensbedingungen, möchte allenfalls noch mehr vom Gleichen, so kann dieses Ergebnis interpretiert werden.
Aus Sicht des Wirtschaftsstandortes wäre durchaus Handlungsbedarf gegeben: Zürich braucht endlich ein Kongresszentrum, die städtischen Spitäler, die heute mit millionenschweren Defiziten die Stadtrechnung belasten, müssten selbständig werden, die Steuerbelastung für Unternehmen und Bewohner sinken. Die Mehrheit der städtischen Bevölkerung teilt diese Analyse nicht; dem von der Wirtschaft unterstützten bürgerlichen 5er-Ticket wurde eine klare Absage erteilt.
Effektiv geht es der Stadt Zürich gut, eben wurde ihr wieder die zweithöchste Lebensqualität attestiert. Und die fröhlich brummende Konjunktur trägt wohl das Ihre dazu bei, dass, wer mahnt, zum sprichwörtlichen Rufer in der Wüste wird.
Dennoch: Ein attraktiver Wirtschafts-raum ist nicht gottgegeben. Auch die neue alte Mehrheit in Rat- und Stadthaus wird gut daran tun, sich dies und die Tatsache, dass Arbeitsplätze auch schnell an einen anderen Ort verlegt werden können, von Zeit zu Zeit in Erinnerung zu rufen.