Yasai will von Zürich aus die Landwirtschaft revolutionieren. Die heutige Landwirtschaft verbrauche 40 Prozent aller eisfreien Flächen der Welt, 70 Prozent alles Trinkwassers und verantworte 30 Prozent des globalen CO2-Ausstosses, sagte Mark Zahran, Mitgründer und CEO des Zürcher Start-ups, in der digital durchgeführten Veranstaltung „Zürcher Wirtschaft sichtbar machen“ der Zürcher Handelskammer am Donnerstag.
Vertical Farming dagegen – Landwirtschaft in Gebäuden – könne den Flächenverbrauch für die gleiche Produktionsmenge um den Faktor 15 und den Verbrauch von Wasser um 95 Prozent senken. Es brauche praktisch keine Pestizide. „Vertical Farming ist in dieser Hinsicht noch besser als bio“, sagte Zahran. Vertical Farming folge dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft.
Mit der Agrargenossenschaft Fenaco hat Yasai – japanisch für Gemüse – bereits eine Pilotanlage in Zürich errichtet. Nun soll laut Zahran auch eine grosse Anlage mit 10‘000 Quadratmetern hinzukommen. Der Investitionsbedarf beträgt rund 20 Millionen Franken. Dafür ist die Ausgründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) mit Coop in Gesprächen. Dort sollen vor allem Kräuter produziert werden.
Bei der einen grossen Anlage soll es nicht bleiben. Yasai hat sich bereits geeignete Gebäude an Standorten wie La Sarraz VD, Zuchwil SO und Thayngen SH angeschaut. „Gebäude an der Peripherie von Städten, aber nahe an den Konsumenten sind aus wirtschaftlicher Sicht besonders interessant“, sagte Zahran. Auch die Nähe zur geplanten Gütermetro sei aus logistischen Gründen interessant.
Die Produktion von Agrargütern in Gebäuden ist hochtechnisiert. Eine Software steuert Bewässerung, Licht, Düngerzufuhr und Raumklima. Dabei sind die Technologie und das Produktionsmanagement Sache von Yasai, die Logistik dagegen Sache der Partner.
Bei der Schweiz soll es nicht bleiben. Die Technologie sei sowohl für wasserarme Regionen wie dem Mittleren Osten als auch für grosse Städte wie Tokio interessant, sagte Zahran. Yasai will international wachsen. stk