Am 24. November kommt das strategische Entwicklungsprogramm 2023 (STEP) für die Nationalstrassen an die Urne. Bei der Vorlage geht es wohlgemerkt nicht um einen Ausbau. Vielmehr sollen Engpässe beseitigt, die Zahl der Staustunden verringert, die Sicherheit erhöht und der Ausweichverkehr reduziert werden. Aktuell geht es um sechs Projekte in den Regionen Bern, St. Gallen, Basel, Schaffhausen und Genf-Lausanne. Dafür stehen 5,3 Milliarden Franken zur Verfügung. Die Vorlage ist aber auch aus Zürcher Sicht wichtig. Ein Nein zur Sicherung der Nationalstrassen am 24. November wäre auch ein Nein zur Glatttalautobahn und zur Oberlandautobahn.
Der Standort Zürich braucht Entlastung im Strassenverkehr. Der grösste Engpass wird mit dem Ausbau der Nordumfahrung auf sechs Spuren samt drittem Tunnel durch den Gubrist bis 2027 in beiden Richtungen beseitigt. Danach sollen laut der Planung des Bundes die Glatttalautobahn und die Oberlandautobahn in der nächsten Ausbauphase nach 2040 angegangen werden. Man braucht kein Prophet zu sein, um vorauszusagen: Resultiert am 24. November ein Nein zum aktuellen Schritt zur Sicherung der Nationalstrassen, wären die Glatttalautobahn und die Oberlandautobahn auf lange Sicht vom Tisch. Für den Standort Zürich wäre das verheerend. Aus übergeordneter Sicht bringt die Vorlage vielfältige Vorteile. Die Engpassbeseitigung ist schlicht logisch, da wir aus dem Nationalstrassensystem der 1960er-Jahre herausgewachsen sind, wie es Bundesrat Albert Rösti treffend formuliert hat. Die Bevölkerung in der Schweiz ist seitdem um über ein Drittel gewachsen. Die Folge spüren Gewerbe und die ganze Bevölkerung jeden Tag: Die Zahl der Staustunden lag 2023 bei 48ʼ000 – allein auf den Nationalstrassen. Die Überlastung wirkt sich auch auf Kantons- und Gemeindestrassen sowie auf Quartiere aus. Der Ausweichverkehr sucht sich seine Wege, schlängelt sich über Alternativrouten. Eine Bündelung bringt
Entlastung abseits der Hauptachsen. Insofern dient die Vorlage zur Sicherung der Nationalstrassen auch der Erhöhung der Sicherheit in den Gemeinden.
Aus Sicht der Wirtschaft ist wichtig, dass der Verkehr auf den Nationalstrassen fliessen kann. Diese machen 2,7 Prozent des Strassennetzes aus, wickeln aber 45 Prozent des Strassenverkehrs und 73 Prozent der Strassengütertransporte ab. Das Netz ist hocheffizient. Wir stehen in der Verantwortung, dass es langfristig seine Aufgabe erfüllen kann – zu Gunsten von uns allen.