Das Timing der Veranstaltung war gut gewählt. Regierungsrätin Carmen Walker Späh nutzte die Gelegenheit, das aktuelle Güterverkehrs- und Logistikkonzept zu erwähnen, das sie tags darauf an einer Pressekonferenz vorstellte. Zum ersten Mal hat der Regierungsrat nun ein solches Gesamtkonzept vorgelegt.
Das Konzept ist wichtig. Zu oft geht der Güterverkehr vergessen, wenn von Mobilität die Rede ist. Dabei ist er die Lebensader von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Herausforderungen sind gross. Der Güterverkehr muss leistungsfähig bleiben und nachhaltig sein. Zu rechnen ist laut Prognosen des Bundes mit einer Zunahme von 24 Prozent bis 2040, unter anderem getrieben durch Bevölkerungswachstum und Online-Handel. Dabei werden allein im Kanton schon heute jährlich 94 Millionen Tonnen Güter transportiert. Dass die Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh nun im Amt für Mobilität eine Koordinationsstelle Güterverkehr- und Logistik geschaffen hat, ist der Wichtigkeit des Themas angemessen. Dass sie dies mit bestehenden Ressourcen stemmt, ist positiv hervorzuheben.
Auch die Prioritäten des Güterverkehrs- und Logistikkonzepts sind für die Zürcher Handelskammer richtig gewählt:
- Das Gesamtkonzept verleiht dem Thema Gewicht und führt alle relevanten Akteure zusammen
- Wo möglich wird eine Verlagerung der Transporte auf die Schiene angestrebt, insbesondere in güterverkehrsintensiven Branchen wie Detailhandel, Bauindustrie und Entsorgung.
- Der Kanton unterstützt die Sicherung von Standorten für Umschlaganlagen (Hubs) zwischen Strasse und Schiene
Allgemein lässt sich als Fazit der Mobilitätstagung festhalten: Mobilität wird intermodal sein. Die Verkehrsträger dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sie müssen sich wirkungsvoll ergänzen. Der Automobilverkehr wird elektrifiziert. Und gerade auch Autos spielen in Zukunft eine wichtige Rolle - oder wie Regierungsrätin Carmen Walker Späh sagte: "Sie sind der Motor der Wirtschaft". asü