Der Protektionismus grassiert weltweit, der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Handelskrieg gegen China sei nur die Spitze des Eisbergs, schreibt Stefan Legge in einem Meinungsbeitrag auf der Seite der Universität St.Gallen (HSG). Aber: „Für die Schweiz ist der global wütende Protektionismus Herausforderung und Chance zugleich“, so der promovierte Ökonom und Dozent am Schweizerischen Institut für Aussenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung der HSG.
Von ihren 20 wichtigsten Handelspartnern hat die Schweiz nur mit den USA noch kein Freihandelsabkommen abgeschlossen. „Auch wenn nicht jedes Unternehmen und jede Branche gleichermassen profitieren, ist dies gesamthaft ein Gewinn für die am Abkommen beteiligten Länder.“ So produzierten einige Unternehmen bewusst in der Schweiz und nicht in der benachbarten EU, um die Vorteile solcher Abkommen zu geniessen. Die Schweiz verhandle derzeit mit den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay und spreche mit den USA über ein Abkommen.
Legge hat das Freihandelsabkommen der Schweiz mit China analysiert und vergleicht derzeit im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft in einer Studie zusammen mit Piotr Lukaszuk die Schweizer Freihandelsabkommen. „Für die Schweizer Politik gilt es in den kommenden Jahren, die guten Standortbedingungen hierzulande zu pflegen“ – neue Freihandelsabkommen inklusive, so Legge. stk