Abgeordnete der EFTA-Länder (Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island) haben sich in der vergangenen Woche zu weiteren Freihandelsverhandlungen mit Vertretern der Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) in Genf getroffen. Laut einer Medienmitteilung der EFTA standen dabei unter anderem die Bereiche Warenverkehr, Ursprungsregeln, gesundheitspolizeiliche und pflanzenschutzrechtliche Massnahmen, technische Handelshemmnisse sowie rechtliche Fragen im Mittelpunkt. Die Partner seien in allen Bereichen gut vorangekommen.
Die EFTA-Staaten und die Mercosur-Staaten haben Anfang 2017 im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos beschlossen, Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen aufzunehmen. Im Juni 2017 fand die erste Verhandlungsrunde statt. Nach der vierten Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche in Genf sollen nun in diesem Jahr noch zwei weitere Runden stattfinden.
Bundesrat Johann Schneider-Ammann hatte Anfang Mai mit einer grossen Schweizer Wirtschaftsdelegation die vier Mercosur-Länder besucht. Er gab sich überzeugt, dass ein Freihandelsabkommen Schweizer Exporteuren grosse Chancen bietet. Auch die Landwirtschaft würde laut Schneider-Ammann profitieren. Diese steht dem Abkommen jedoch kritisch gegenüber und fordert Schutzzölle bei „sensiblen Produkten“. Der Bauerndachverband SBV stellte Mitte Juni allerdings klar, dass er „nicht gegen ein Freihandelsabkommen“ sei. „Voraussetzung dafür ist, dass auch ihre Interessen berücksichtigt und die roten Linien bei den sensiblen Produkten eingehalten werden.“ ssp