Die Gewinne aus dem EU-Binnenmarkt sind ungleich verteilt. Das geht aus der Studie „Estimating economic benefits of the Single Market for European countries and regions” hervor, welche die Bertelsmann Stiftung vorgelegt hat. Danach profitiert das Zentrum Europas von Oberitalien bis London, Norwegen und Schweden am meisten, die Randgebiete im Süden und vor allem im Osten Europas am wenigsten. Auf Länder hochgerechnet, kann die Schweiz mit 2914 Euro pro Kopf und Jahr am meisten vom EU-Binnenmarkt profitieren, gefolgt von Luxemburg mit 2834 Euro. Irland gewinnt 1894 Euro, gefolgt von Norwegen, das dem Europäischen Wirtschaftsraum angehört, mit 1753 Euro. Deutschland als grösste Volkswirtschaft erzielt noch ein Plus von 1046 Euro, Frankreich 1074 Euro. Am anderen Ende der Skala stehen Rumänien mit 242 Euro und Bulgarien mit 193 Euro.
„Die grössten Gewinner sind kleine Länder, die viel Handel treiben und besonders international ausgerichtet sind“, wird Mitautor Dominic Ponattu in einer Mitteilung zur Studie zitiert.
Der Binnenmarktgewinn der Schweiz ist auf der Ebene der Regionen noch ausgeprägter. Die Region Zürich erzielt mit 3592 Euro den höchsten Binnenmarktgewinn. Nummer zwei unter den rund 250 Regionen Europas ist das Tessin mit 3238 Euro. Damit übertreffen die Schweizer Regionen auch ihre unmittelbaren Nachbarn: Die Lombardei kommt auf 1081 Euro, Südtirol auf 1372 Euro, Oberbayern auf 1489 Euro und Vorarlberg auf 2062 Euro. stk