Der Handelskrieg zwischen den USA und China ist nicht vorbei. Die USA konnten zudem bisher noch keine Einigung für Freihandelsabkommen mit der EU erzielen. Währenddessen stockt auch die Weiterentwicklung der bilateralen Abkommen zwischen der EU und der Schweiz. Die Denkfabrik Avenir Suisse sieht die Situation günstig, um offizielle Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und den USA aufzunehmen.
Einer neuen Studie von Avenir Suisse zufolge würde ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und den USA den Warenhandel innerhalb von fünf Jahren um mehr als 14 Milliarden Franken ansteigen lassen. Es könnten ausserdem über 40.000 neue Stellen geschaffen werden, davon 13.500 in der Schweiz. Neben den Zolleinsparungen läge der grösste Vorteil für die Unternehmen in der Rechtssicherheit, so die Denkfabrik.
Avenir Suisse hat im Rahmen ihrer Studie auch ein mögliches Vorgehen für die Verhandlungen eines Freihandelsabkommen mit den USA erarbeitet. Demnach sei es wichtig, zeitnah zumindest eine grundlegende Einigung zu erzielen, weil die Chancen dafür zurzeit besonders günstig seien. Allfällige Erweiterungen und Vertiefungen könnten auch später noch vorgenommen werden. Inländische Interessengruppen – insbesondere die Agrarpolitik – sollten ausserdem früh in die Verhandlungen einbezogen werden. Avenir Suisse plädiert für eine schrittweise Liberalisierung des Schweizer Agrarmarkts. Die erste Massnahme sollte dabei der etappenweise Abbau nicht-tarifärer Hürden beim gegenseitigen Marktzugang sein – zum Beispiel bei der Anerkennung von Qualitätsnormen. Die Folgen für die Schweizer Landwirtschaft könnten laut der Denkfabrik durch Kontingente und Übergangsfristen abgefedert werden. Insgesamt sollten Schweizer Produzenten sich nicht vor mehr Wettbewerb fürchten, da sie schon in vielen Sektoren ihre Innovationskraft bewiesen haben, so Avenir Suisse. ssp