Die Kyburz Switzerland AG hat ein Verfahren zur Wiederverwertung entwickelt, mit dem alle festen Rohstoffe von Lithium-Ionen-Batterien zu nahezu 100 Prozent in reiner Form wiedergewonnen werden können. Dafür hat der Produzent von leichten Elektromobilen für die Postzustellung, die Industrie, Gemeinden und für Privatpersonen mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und dem Batteriehersteller Blackstone Technology mit Sitz in Baar ZG zusammengearbeitet.
Damit ist laut einer Medienmitteilung des Unternehmens der Beweis erbracht, dass der Materialkreislauf für das umstrittene Aktivmaterial der Kathoden gemäss der Regeln der Kreislaufwirtschaft mehrere Male wiederverwendet werden kann. „Ein Meilenstein für die Elektromobilität“, wird Gründer und CEO Martin Kyburz zitiert. Die Achillesferse der Elektromobilität werde in Zukunft verschwinden. „Darauf sind wir sehr stolz.“
„Das neuartige Verfahren ist im Gegensatz zu den gängigen hydro- und pyrometallurgischen Verfahren sehr umweltschonend und kommt ohne Chemikalien und hohen Energieaufwand aus“, erklärt der Leiter der Abteilung Batterierecycling bei Kyburz, Olivier Groux. Das Prozedere sei im Grunde sehr einfach, „erfordert aber bei der Vorbereitung und dem Handling der zu recyclierenden Batterie ein spezifisches Know-how“. Bei Kyburz haben Lithium-Ionen-Batterien drei Leben: im Original-Fahrzeug, im sogenannten 2ndLife-Fahrzeug mit Werksgarantie und danach als stationäre Energiespeicher in Solaranlagen.
Kyburz ist einer der drei Finalisten des Green Business Award 2022 und gehört zu den fünf Finalisten des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich, der am 20. September vom Swiss Venture Club verliehen wird. mm