Biotech-Start-up Cradle generiert 5,5 Millionen Euro von Investoren

Kilchberg ZH - Cradle Switzerland hat 5,5 Millionen Euro in einer frühen Finanzierungsrunde eingenommen. Das frische Kapital will das Biotech-Start-up zur Weiterentwicklung seiner Plattform für programmierbare Biologie sowie den Ausbau seines Teams und Designpartner nutzen.

Das in Kilchberg ansässige Unternehmen Cradle Switzerland hat bei einer Seed-Finanzierungsrunde 5,5 Millionen Euro für die Entwicklung von Proteinmaschinen und Zellfabriken mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erhalten. Damit verlässt das Biotech-Start-up den Geheimhaltungsmodus, heisst es in einer Medienmitteilung.

Die Finanzierungsrunde wurde von dem amerikanischen Kapitalgeber Index Ventures und dem britischen Geldgeber Kindred Capital angeführt. Weiterhin nahmen Angel-Investoren wie Feike Sijbesma, Ehrenvorsitzender und ehemaliger CEO des niederländischen Chemiekonzerns Royal DSM, und Emily Leproust, Gründerin des amerikanischen Biotech-Unternehmens Twist Bioscience, teil.

Mit dem Geld will Cradle seine Design-Plattform für Biologen vorantreiben, neue Mitarbeitende einstellen und weitere Designpartner aufnehmen. Cradle betreibt eine kollaborative Online-Plattform, die Wissenschaftlern dabei hilft, Proteine zu entwerfen und zu programmieren. Sie wird den Angaben zufolge bereits von einigen Designpartnern im Frühstadium genutzt.

Die Plattform kann mit Hilfe von Maschinellem Lernen vorhersagen, welche Teile des genetischen Codes eines Eiweisses ein Biologe verändern muss, um die Chancen zu verbessern, die gewünschten Versuchsergebnisse zu erzielen. Ziel der synthetischen Biologie ist es, Gene von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen so anzupassen, dass sie zu Zellfabriken werden und Alltagsprodukte wie Fleisch, Milch, Kunststoffe, Bekleidungsmaterialien, elektronische Bauteile und personalisierte Arzneimittel herstellen.

Etwa 60 Prozent aller von Menschen konsumierten Produkte könnten Schätzungen zufolge in Zellfabriken hergestellt werden. Der Markt für Zellfabriken wird auf 40 Milliarden Dollar geschätzt. ko

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