Der Autoteilehersteller Autoneum mit Sitz in Winterthur hat ein nachhaltiges Teppichsystem für Elektrofahrzeuge entwickelt. Es besteht zu 100 Prozent aus der Chemiefaser Polyester mit einem hohen Anteil bereits wiederverwertetem Kunststoff. Der Teppich kann nach Ende der Lebensdauer des Autos vollständig rezykliert werden, heisst es in einer Medienmitteilung. Dadurch gewährleistet das Teppichsystem einen geschlossenen Materialkreislauf.
Den Angaben zufolge befindet sich das Teppichsystem bereits in Entwicklung für ein Elektrofahrzeug eines deutschen Autobauers. Es wird in Europa und Asien erhältlich sein.
Mit der Nachfrage nach E-Fahrzeugen steigt auch der Bedarf an leicht herausnehmbaren Autoteilen. Denn Elekrofahrzeuge können nach Ende ihrer Lebensdauer nicht wie Autos mit Verbrennungsmotoren in Gänze geschreddert werden. Sie benötigen leicht demontierbare Komponenten, weil ihre Batterie zunächst ausgebaut und fachgerecht entsorgt werden muss. Das eröffnet neue Perspektiven für die Rückgewinnung von Textilien in Fahrzeugen.
Zudem legen Autobauer verstärkt Wert auf die Umweltbilanz einzelner Komponenten, da sich die Emissionsvorschriften für eine umweltfreundlichere und elektrifizierte Mobilität verschärft haben. Autoneum setzt deshalb auf einen Herstellungsprozess, der ohne Abfall und Latex auskommt. Das verringert den Angaben zufolge den CO2-Ausstoss sowie den Verbrauch von Wasser und Energie deutlich. Anstelle von Latex verwendet Autoneum einen thermoplastischen Klebstoff zur Beschichtung seiner neuen Monomaterial-Nadelvlies- und Tuftingteppiche. ko