Der AMR Action Fund hat seinen europäischen Standort in der FlexOffice im Basler Messeturm eröffnet. Der Fonds mit Hauptsitz in Boston ist eigenen Angaben zufolge die weltweit grösste öffentlich-private Partnerschaft, die in die Entwicklung neuer Antibiotika investiert. Neben zahlreichen namhaften Pharmakonzernen befinden sich auch die Basler Schwergewichte Roche und Novartis unter den Investoren des Fonds. Unterstützt wurde die Ansiedlung vom Standortförderer Basel Area Business & Innovation.
„Basel ist seit langem ein Zentrum der biopharmazeutischen Innovation“, wird der Chief Investment Officer des Fonds, Martin Heidecker, in einer Medienmitteilung zitiert. „Die Eröffnung einer Niederlassung in der Stadt wird es dem Fonds ermöglichen, auf globaler Ebene zu agieren und vielversprechende Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren.“
Um der wachsenden Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen zu begegnen und die Marktbedingungen zu verbessern, werde der Fonds etwa 1 Milliarde Dollar in Biotech-Unternehmen im klinischen Stadium investieren, um zwei bis vier antimikrobielle Medikamente auf den Markt zu bringen. „Die Ausweitung unserer Präsenz nach Basel ist gut für den Fonds und gut das Ökosystem der Antibiotika-Forschung im Allgemeinen“, so CEO Henry Skinner.
Dabei dürfte dem Fonds entgegenkommen, dass in Basel bereits intensiv an Medikamenten gegen antimikrobielle Resistenzen geforscht wird. In der Stadt sind etwa die Initiativen INCATE, NCCR Antiresistund das Projekt Spearhead ansässig. Das Schweizer Kompetenzzentrum (National Center of Competence in Research, NCCR) AntiResist wird von der Swiss National Science Foundation finanziert und wird von der Universität Basel getragen. Der Innovationsinkubator INCATE (Incubator for Antibacterial Therapies in Europe) wiederum ist eine Partnerschaft zwischen NCCR AntiResist, dem Innovationsbüro der Universität Basel und zwei deutschen Konsortien mit vier Industriepartnern. Gegen die stille Pandemie der Antibiotikaresistenzen kämpft auch Spearhead, ein Konsortium aus acht öffentlichen und vier privaten Schweizer Institutionen. mm