Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) setzt die von ihr entwickelten CPC-Betonplatten (Carbon Prestressed Concrete) erstmals im Hochbau ein. Darunter versteht man Betonplatten, die mit vorgespanntem Carbon armiert sind. Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, entstand in Winterthur aus diesen neuartigen Bauteilen ein Innovationslabor, das als Informations- und Veranstaltungsort für nachhaltiges Bauen fungiert. Die Carbonbeton-Platten sind dabei nicht nur wiederverwertbar, sondern sie belasten bereits bei ihrer Herstellung die Umwelt wesentlich weniger als herkömmlicher Stahlbeton. „Dank der neuen Leichtbauweise in Beton reduzieren wir den CO2-Fussabdruck um den Faktor zwei bis vier und sparen bis zu 75 Prozent Material gegenüber einer herkömmlichen Bauweise“, wird Josef Kurath, Mitbegründer der CPC AG, einer Ausgliederung der ZHAW, und Entwickler der Carbon-Betonplatten, in der Mitteilung zitiert.
Die dafür verwendeten Carbonbeton-Platten werden derzeit im ersten CPC-Werk von Holcim in Deutschland gefertigt, verarbeitet, millimetergenau zugeschnitten und zu Bauelementen zusammengefügt. Diese Vorarbeit spart Zeit bei der Montage vor Ort, da aufwändige Armierungsarbeiten vor Ort wegfallen. „Dadurch ergeben sich viel kürzere Bauzeiten, was vor allem ein Vorteil für städtische Baustellen ist“, so Kurath weiter. Auch Erweiterungen oder Änderungen an Gebäuden sind jederzeit möglich. „Unser Bausystem aus Carbonbeton funktioniert ähnlich wie Lego, aber wie eine moderne Version davon, mit massgeschneiderten Bauteilen.“ Und sogar für den Fall eines Rückbaus hat CPC gegenüber herkömmlichen Baumaterialien Vorteile: 90 Prozent des verarbeiteten Materials liessen sich wiedereinsetzten. ce/eb