Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 schafft die Schweiz einseitig die Einfuhrzölle auf fast alle Waren mit Ausnahme von Agrarprodukten ab. Dann gehört die Schweiz neben Hongkong, Kiribati, Macao und Singapur zu den weltweit offensten Volkswirtschaften, erläutert Allianz Trade in einer Mitteilung. Den Fachleuten des Exportkreditversicherers der Allianz Gruppe zufolge kann die Schweizer Wirtschaft von den Importerleichterungen mit einer doppelten Kosteneinsparung profitieren.
Zum einen geht der Wegfall der Zölle mit einer direkten Senkung der Kosten für importierte Waren einher. Zum anderen wird der Aufwand für Compliance- und Importverfahren gesenkt. „So dürften pro Jahr Importgewinne von rund 12,3 Prozent oder 38,2 Milliarden Dollar erzielt werden“, erläutert Jasmin Gröschl, Senior Ökonomin bei Allianz Trade, in der Mitteilung. „Holz und Papier, Mineralien und Metalle sowie Fahrzeuge profitieren prozentual am meisten.“
Nach Ansicht von Allianz Trade werden die Erleichterungen beim Import den Wettbewerbsvorteil Schweizer Firmen in Fertigung und Montage im weltweiten Vergleich vergrössern. Die inländischen Endverbrauchenden könnten mit einer jährlichen Einsparung von insgesamt rund 350 Millionen Franken profitieren, schätzt der Exportkreditversicherer. Dem Bund werden dagegen Mindereinnahmen von 555 Millionen Franken jährlich prognostiziert.
Im Handel mit Ländern, für die ein Freihandelsabkommen mit der Schweiz gilt, falle allerdings auch künftig „ein gewisser bürokratischer Aufwand“ an, warnt Allianz Trade. Hier bleiben etwa in bestimmten Fällen Herkunftsnachweise für wiederausgeführte Waren notwendig. ce/hs