Sieben grosse Schweizer Firmen – Baloise, Helvetia, Julius Bär, Migros, Roche, Siemens Schweiz und Swiss Re – haben das Netzwerk Unternehmen für Demokratie gegründet. Denn Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit und dass sie funktioniert, sei auch für die Unternehmenswelt wichtig, heisst es in der Präsentation des Projekts durch Pro Futuris, den sogenannten Think + Do Tank der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft.
Pro Futuris hat gemeinsam mit step into action, einer Berner Organisation zur Entwicklung von Zukunftskompetenzen bei Jugendlichen, und den genannten Pilotunternehmen einen Zukunftsworkshop für Lernende entwickelt und durchgeführt. Er zielt darauf ab, bei ihnen die Erkenntnis zu stärken, dass sich politisches und zivilgesellschaftliches Engagement lohnen kann.
Das Projekt ist eine Reaktion auf die niedrige demokratische Partizipation von Lernenden. So verdeutlicht etwa die jüngste Schweizer Wahlstudie Selects, dass die Wahlbeteiligung der zwischen 18- und 24-Jährigen 2023 nur 29 Prozent betrug. Und es sind gerade die Lernenden, die diesen Schnitt nach unten ziehen. Mit dem Workshop würden sie dazu angeregt, „kritisch zu hinterfragen und die Zukunft durch demokratische Teilnahme aktiv mitzugestalten“, wird Thomas Knöpfel, Leiter Nachwuchsprogramme beim Migros-Genossenschafts-Bund, zitiert.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden seien zu 85 Prozent sehr positiv gewesen, heisst es in einem Artikel, der gleichlautend in mehreren nationalen Zeitungen veröffentlicht wurde. Finanziert werden die Workshops und der Aufbau des Unternehmensnetzwerks in den ersten beiden Jahren von der Stiftung Mercator Schweiz, der Beisheim Stiftung, dem Integrationskredit des Bundes und den beteiligten Firmen. Nun soll das Projekt mit neuen Unternehmen ausgedehnt werden, die sich online informieren und beitreten können. ce/mm