Konjunkturrisiken lösen Inflation ab

Zürich - Schweizer Unternehmen machte im vergangenen Jahr vor allem die Inflation zu schaffen. In diesem Jahr treten Konjunkturrisiken in den Vordergrund. Zudem ist mit einer Verschärfung des Mangels an Arbeitskräften zu rechnen. Dies geht aus dem aktuellen UBS Outlook Schweiz hervor.

Im letzten Jahr habe die Inflation die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz geprägt, schreibt die UBS in einer Mitteilung zum aktuellen Outlook Schweiz der Zürcher Grossbank. Dieses Jahr stehe jedoch „für einen Richtungswechsel“, wird Florian Germanier, Ökonom UBS Schweiz, dort zitiert. „Während sich die Konjunktur 2022 robust zeigte und Inflationssorgen dominierten, dürften in diesem Jahr die Teuerung zurückgehen und die Konjunkturrisiken überwiegen.“ 

Die Verschärfung des Arbeitskräftemangels stellt nach Ansicht der UBS eine weitere wichtige Herausforderung für die Schweizer Unternehmen dar. „In diesem Jahrzehnt erreichen wesentlich mehr Personen das Rentenalter, als dass neue Erwerbspersonen nachrücken“, erläutert Alessandro Bee, ebenfalls Ökonom UBS Schweiz. „Das trägt dazu bei, dass bis 2030 eine Lücke von rund 220'000 bis 250'000 Arbeitskräften entsteht, selbst mit der AHV-Reform.“ 

Vor diesem Hintergrund rechnet das Chief Investment Office von UBS Global Wealth Management mit einem Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent in diesem und 1,0 Prozent im nächsten Jahr. Die Inflation sollte im selben Zeitraum von 2,1 Prozent auf 1,3 Prozent zurückgehen. Dabei nehmen die Fachleute der UBS an, dass die Nationalbank ihren Leitzins im März auf 1,5 Prozent anhebt, im Jahresverlauf aber keine weiteren Zinserhöhungen vornimmt.   

Dem Immobilienmarkt wird ein Ende der starken Preisanstiege prognostiziert. Hintergrund sind sinkende Kaufkraft und steigende Zinsen. Das Geschäft mit Immobilien entwickle sich vom Verkäufer- zum Käufermarkt, heisst es in der Mitteilung. hs

Zurück zur Übersicht