Industrie produziert weniger

Zürich - Produktion und Auftragsbestand der Schweizer Industrie fallen zu Jahresbeginn 2023 schwächer als am Jahresende 2022 aus. Dies zeigt der aktuelle Einkaufsmanagerindex. Die vom Binnenkonsum gestützten Dienstleistungen vermelden hingegen wachsende Geschäftstätigkeit.

Der vom Fachverband für Einkauf (procure.ch) in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse monatlich erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie notiert im Januar auf dem Stand von 49,3 Zählern und damit um 5,2 Punkte tiefer als im Vormonat. Erstmals seit Juli 2020 ist der Index für die Industrie damit wieder unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gefallen. „Der seit Herbst 2021 sichtbare Tempoverlust der Industrieaktivität mündet mittlerweile somit in einem veritablen Rückgang“, erläutern die Konjunkturfachleute von Verband und Bank.  

Fast alle Subkomponenten des Index für die Industrie weisen im Januar einen geringeren Wert als im Vormonat auf. Die Subkomponente Produktion rutschte erstmals seit Sommer 2020 unter die Wachstumsschwelle ab. Die Subkomponente Auftragsbestand fiel mit 43,3 Zählern um 7,4 Punkte tiefer als im Dezember 22 aus. Trotzdem baut nur eine Minderheit von 6 Prozent der Unternehmen aktuell Stellen ab. Zudem haben die Konjunkturfachleute eine Entspannung bei den Lieferfristen beobachtet. 

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor notierte im Januar bei 56,7 Zählern und damit um 7,2 Punkte höher als im Vormonat. Ihm ist damit nach einem Abrutscher im Dezember erneut der Sprung in die Wachstumszone geglückt. Der Index für den Dienstleistungssektor weise generell höhere Schwankungen als sein Pendant für die Industrie auf, heisst es im PMI. Daher sollten weder der rückläufige Wert im Dezember noch der starke Sprung im Januar überbewertet werden. Als Trend schwäche sich das Wachstum des vom Binnenkonsum gestützten Dienstleistungssektor ab, es bleibe aber positiv, so die Konjunkturfachleute. hs

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