Hilti will Baubranche im Umbruch begleiten

Schaan/Zürich - Hilti will die globale Bauwirtschaft in ihrem Wandel hin zu mehr Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit begleiten. Dazu setzt der Werkzeughersteller zunehmend auf Software und Robotik. Die Produktion wird jeweils auf mehrere Standorte abgestützt.

Jahangir Doongaji sieht die Baubranche im Umbruch. „Der Bau muss produktiver, sicherer und nachhaltiger werden“, sagte der neue CEO von Hilti am 17. Januar bei einem Pressegespräch in Zürich. „Wir begleiten unsere Kunden in der Transformation.“

Der Schaaner Werkzeughersteller sieht das Potenzial gerade auch in den Abläufen und Prozessen der Bauunternehmen. Er setzt daher zunehmend auf Software auch unabhängig vom Bezug zu bestimmten Geräten. So macht das Unternehmen bereits einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich mit ON!Track. Die Software zur Betriebsmittelverwaltung erlaubt es, alle Geräte, Werkzeuge und Materialien eines Unternehmens zu verwalten, und zwar unabhängig vom Hersteller. 

Für die Softwareentwicklung setzt Hilti auch auf Zukäufe. So hat es Ende 2021 den kalifornischen Softwareentwickler Fieldwire für 300 Millionen Dollar übernommen. Weitere Zukäufe seien denkbar, so Doongaji. Das Softwaregeschäft solle bis 2030 einen Umsatz in „tiefer dreistelliger Millionenhöhe“ erreichen.

Auch in der Robotik ist Hilti aktiv. Dabei helfe die Nähe zur Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Der Ende 2020 lancierte Bohrroboter Jaibot soll Bohrarbeiten effizienter und sicherer machen. Ein Geschäft sei die Robotik noch nicht.

Hilti verabschiedet sich zudem seit mehreren Jahren vom Ansatz der „Global factory“, also der zentralisierten Produktion bestimmter Geräte nur an einem Ort. So werde vermehrt in Mexiko, Ungarn und im Vorarlberg produziert, obwohl China ein wichtiger Standort bleibe. Die Entwicklung der modernsten Geräte erfolge weiter in Schaan und im bayrischen Kaufering. 

Hilti will unter Doongaji neue Kundengruppen gewinnen. Standen bisher Unternehmen zwischen 50 und 250 Mitarbeitenden im Vordergrund, sollen künftig auch Betreiber von Grossprojekten angesprochen und Unternehmen unter 50 Mitarbeitenden mit digitalen Vertriebsmethoden bedient werden.

Jahangir Doongaji hat an der ETH Maschinenbau studiert. Nach einem Start bei ABB stieg er 2000 bei Hilti im Vertrieb ein. Seit 2014 gehört er der Geschäftsleitung an. 2022 hat er gemeinsam mit seinem Vorgänger Christoph Loos und einem Team von 300 Mitarbeitenden die neue Strategie Hiltis entwickelt. Seit dem 1. Januar ist er CEO. stk

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