Fachleute der Zürcher Engineering- und Consultingfirma Helbling erarbeiten Lösungen, um Mikroplastik in der Umwelt zu verringern. In einem Fachbeitrag stellen sie verschiedene Hebel zur Eindämmung vor. Vorgestellt wird insbesondere ein Filterreinigungsprozess mit Feststoffabscheidung aus dem Bereich der Prozessentwicklung und Verfahrenstechnik. Dieser hat laut der Autoren das Potenzial, die herkömmlich sehr kurze Lebensdauer von Mikroplastikfiltern um den Faktor hundert zu erhöhen.
Solch innovative Reinigungsprozesse können etwa in Waschmaschinen zum Einsatz kommen. Dieser Bereich ist deshalb relevant, da der Waschvorgang von synthetischen Textilien einen grossen Anteil an der Freisetzung von Mikroplastik hat. Laut der Autoren sind Mikrofasern für den grössten Anteil von Mikroplastikverschmutzung in den Weltmeeren verantwortlich. Weltweit gebe es rege Bestrebungen, hier mit Regulationen einzugreifen. Frankreich etwa schreibe vor, dass alle neuverkauften Waschmaschinen ab 2025 einen Mikroplastikfilter beinhalten müssen, heisst es. Innovationsbedarf gebe es aber bei bestehenden Filterlösungen. Diese filterten zwar Mikrofaser- und Mikroplastikpartikel aus dem Abwasser, versagten aber nach kurzer Einsatzdauer.
Der Beitrag zeigt auch generell die Quellen von Mikroplastik auf. Primäres Mikroplastik findet sich unter anderem als Binde- oder Trägermittel für Wirkstoffe in Kosmetikprodukten oder als Granulatmaterial auf Kunstrasensportplätzen. Etwa im Rahmen der EU sind bereits einige dieser Stoffe verboten oder werden es bald sein. Schwieriger ist die Lage bei sekundärem Mikroplastik, das bei grösseren Kunststoffprodukten freigesetzt wird. Beim Autofahren reiben sich etwa Reifen ab, beim Waschen lösen sich Mikrofasern von synthetischer Kleidung. Hier gibt es laut der Autoren vier Stufen: die Vermeidung, das Auffangen an der Quelle wie in der Waschmaschine, die Separation beispielsweise in Kläranlagen und die Filterung von Wasser aus Seen oder dem Meer. ce/yvh