Mit bewährter Methodik ist es möglich, Informationen zu Herstellkosten von externen Lieferanten oder gar Mitbewerberprodukten zu erhalten, so der Tenor eines Fachbeitrags der Engineering- und Consulting-Firma Helbling. Das erleichtere nicht nur generell die Produktentwicklung, sondern auch die Kostenoptimierung, heisst es. Ohne umfassende Details sei zum Beispiel nicht zu beantworten, wo die Herstellkosten des zu entwickelnden Produkts im Verhältnis zu Wettbewerbern stünden oder wie sich Stückzahlszenarien auswirkten.
In Projekten, die Helbling für und mit Unternehmenskunden durchführte, komme für die Ermittlung eine datenbankbasierte Kostenkalkulation zum Einsatz. Laut der Autoren arbeitet Helbling unter anderem mit dem Tool DFMA von Boothroyd and Dewhurst. Basis hierfür könnten erste Konzeptskizzen sein, fertig entwickelte 3D-CAD-Daten mit Zeichnungen oder existierende Baugruppen etwa von einem Mitbewerber. Schätzungen seien ab einer Stückzahl „eins“ bis zu Millionenstückzahlen möglich. Das Tool gebe letztlich Teile-, Montagekosten und Investitionskosten wie beispielsweise Werkzeugkosten aus.
Falls nach Analyse dieser Ergebnisse eine Optimierung der Herstellkosten das Ziel sei, stünden fünf Optionen im Raum, schreiben die Helbling-Fachleute. Erstens kann bei Lieferanten angesetzt werden, um die Beschaffungskosten zu reduzieren. Zweitens ist möglich, Montage-, Handlingschritte und die verwendeten Technologien in der Produktion zu analysieren. Das DFMA-Tool etwa liefere auch hier Informationen zu Auswirkungen der Automatisierung, heisst es. Drittens wird eine Komponentenoptimierung ins Feld geführt, wobei Änderungen in Bezug auf das Design, Material oder die Technologie zum Tragen kommen. Letztlich stehen eine Systemoptimierung oder auch eine Neuentwicklung zur Verfügung. Anhand eines Beispiels wird gezeigt, dass bei einer Neuentwicklung der Wechsel einer Sensortechnologie die Kosten um den Faktor drei reduziert habe. ce/yvh