Der Klimasatellit EarthCare der Europäischen Raumfahrtagentur ESA ist laut einer Mitteilung am 29. Mai von der Weltraumbasis Vandenberg in Kalifornien ins All befördert worden. Von den Forschungsergebnissen des europäisch-japanischen Projekts erhofft sich die Wissenschaft weitreichende Aufklärung über Klima- und Wetterphänomene des Planeten. Sie sollen namentlich aufzeigen, wie Wolken und Aerosole das Klima beeinflussen. „EarthCare ist die bisher komplexeste ESA-Forschungsmission“, wird Simonetta Cheli in der Mitteilung zitiert, als ESA-Direktorin für die Erdbeobachtungsprogramme verantwortlich. Die Mission finde zu einem Zeitpunkt statt, an dem es wichtiger denn je sei, den Klimawandel zu verstehen und entsprechend zu handeln.
An dem Projekt sind im Rahmen des Copernicus-Programms auch Schweizer Unternehmen beteiligt. Beyond Gravity, in Zürich ansässiges Unternehmen der RUAG-Gruppe, ist für die thermische Isolierung des Satelliten verantwortlich. Zudem wurde in dem Unternehmen das Antriebssystem für das 21 Quadratmeter grosse Solarfeld entwickelt, das den Satelliten mit nötigem Strom versorgt.
Mit einem sogenannten Lidar werden Wolkenoberflächen und Aerosole in der Atmosphäre gemessen. Für diese Messungen hat Thales Alenia Space Switzerland aus Zürich ein Etalon, eine geeichte Messeinheit mit hoher spektraler Auflösung, geliefert.
APCO Technologies hat eine ultrastabile optische Bank für dieses „Herzstück des Satelliten“, wie es die ESA nennt, sowie eine Reihe von Bodengeräten für die Plattform entwickelt. Die Messdaten aus diesem Lidarsystem dienen nicht nur der Klimaforschung, sondern auch Wetterprognostikern, Bislang wurden solche Messdaten vom französisch-amerikanischen Satelliten Calipso und dem Wolkensatelliten Cloudsat erfasst. ce/eb