Lieber Markt statt Staat

 

Haben Sie Ihre Traumwohnung schon gefunden? Falls nein, ist das zwar ärgerlich, aber dennoch kein Grund, zur Initiative des Mieterverbandes, über die wir am 9. Februar abstimmen, Ja zu sagen. Diese verlangt, dass mindestens 10% der neu gebauten Wohnungen gemeinnützigen Genossenschaften gehören müssen. Einmal mehr wird damit auf staatliche Regulierung zur Lösung eines vermeintlichen Problems – zu wenig bezahlbare Wohnungen – gesetzt. Jeder – so muss man die Initianten interpretieren – soll offenbar das Recht haben, mitten in einer Grossstadt in einer 5-Zimmer-Wohnung mit Seeblick zu leben und dafür höchstens 1000 Franken zu bezahlen. Und weil der freie Immobilienmarkt das nicht hergibt, muss es der Staat richten.

Die Folgen solcher Vorschriften sind indessen absehbar. Private Investitionen unterbleiben, wenn dafür keine marktübliche Rendite erwirtschaftet werden kann, das Wohnangebot wird knapper statt grösser. Sinnvoller wäre es stattdessen, die Bauvorschriften so zu ändern, dass dichteres Bauen möglich wird, z.B. die Aufstockung bestehender Gebäude. Dem Gesetz von Angebot und Nachfrage folgend, müssten dann die Mieten sinken, wie sich an Orten intensiver Bautätigkeit zeigt. Für die Zürcher Handelskammer ist jedenfalls klar, dass die Initiative «für mehr bezahlbare Wohnungen» zum Gegenteil dessen führt, was sie anstrebt, und deshalb klar abzulehnen ist.

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