Der Regierungsrat hat seine Stellungnahme zur Anpassung des SIL-Objektblatts für den Flughafen Zürich verabschiedet und heute publiziert. Er anerkennt, dass verschiedene vorgeschlagene Massnahmen einen positiven Beitrag zur Erhöhung der Sicherheitsmarge des Flugbetriebs und gleichzeitig zur Verbesserung der Pünktlichkeit leisten. Allerdings würden insbesondere Südstarts über dicht besiedeltes Gebiet zu einer deutlich grösseren Zahl von Fluglärmbetroffenen führen. Der Regierungsrat fordert deshalb verschiedene Massnahmen, damit die zusätzliche Fluglärmbelastung für die Bevölkerung so gering wie möglich gehalten werden kann. Unter anderem lehnt er Südstarts geradeaus bei Nebel ab. Die im Zuge der Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen gewonnene Stabilität des Flugbetriebs müsse schliesslich zur besseren Einhaltung der im kantonalen Flughafengesetz verankerten siebenstündigen Nachtflugsperre führen.
Die Stellungnahme des Regierungsrats zum SIL deckt sich teilweise mit der zustimmenden Beurteilung der ZHK, die sie bereits im Oktober 2016 ans Bundesamt für Zivilluftfahrt gerichtet hat. Bestimmte Vorbehalte gehen aus Sicht der ZHK jedoch zu weit. Im Gegensatz zum Regierungsrat steht die Handelskammer gänzlich hinter dem Nebel- und Bisenkonzept, das dem Abbau von witterungsbedingten Verspätungen dient. Weiter empfindet sie es als nicht zielführend, für „Südstarts geradeaus“ sämtlichen raumplanerischen Spielraum auszuschliessen, auch wenn diese für den Regelbetrieb zurzeit nicht in Frage kommen. Vielmehr soll für die nachfolgenden Generationen eine gewisse Handlungsfreiheit bewahrt werden. Die ZHK erhofft sich vom Bundesrat, dass er den SIL2 entsprechend beschliessen wird.
Quelle: Kanton Zürich