Helbling steigert die Bildqualität günstiger Kameramodule

Zürich - Optik-Fachleuten von Helbling ist es gelungen, die Bildqualität günstiger Kameramodule an diejenige aktueller iPhones in entscheidenden Bereichen anzupassen. Die Praxis wurde in einem Versuch entwickelt und wird nun in aktuellen Kundenprojekten umgesetzt.

(CONNECT) Ein Team der Zürcher Engineering- und Consulting-Firma Helbling hat eine Praxis entwickelt, um die Bildqualität preiswerter Kameras zu steigern. Wie die Fachleute in einem Fachbeitrag formulieren, wurden Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt, eine grösstmögliche Annäherung an die Bildqualität der Kameras aktueller Smartphones zu erreichen. Diese gelte heute als Standard, heisst es – auch für Industrieunternehmen, die in der technischen Entwicklung mit Helbling zusammenarbeiten. Im Labor wurden verschiedene Modelle sogenannter Low-Cost-Kameras aus dem Industrie- und Konsumenten-Bereich analysiert und Versuche durchgeführt. Es habe sich gezeigt, dass das iPhone zwar in manchen Bereichen überlegen sei, doch insbesondere bei der Farbwiedergabe eine Anpassung möglich werde.

Die Fachleute bewerteten die Bildqualität mithilfe eines Kameraprüfstands, mit dem standardisierte Normen systematisch vermessen werden können. Zu den Qualitätsmerkmalen zählen unter anderem die Auflösung beziehungsweise die Modulationsübertragung und die Farbwiedergabe. Verglichen wurde die knapp 9 Franken kostende Kamera Raspberry Pi V2 mit dem iPhone 15 Pro, das ab rund tausend Franken erhältlich ist.

Als eines der wichtigsten Ergebnisse wird der erfolgreiche Ansatz beschrieben, die Farbwiedergabe der Low-Cost-Kameras an die des iPhones anzupassen. Für Smartphones ist laut der Fachleute eine definierte Farbabweichung typisch, denn die Hersteller wie Apple und Samsung intensivieren etwa Rot- oder Grün-Farbtöne. Dadurch wirken Bilder lebendiger. Die Fachleute konnten das mithilfe eines sogenannten ISP-Tunings auch für die preiswerte Kamera umsetzen. Dafür sei nicht nur Know-how bezüglich dieses Tunings ausschlaggebend, sondern auch das Wissen darüber, „wo und wie weit die Farbwerte gezielt vom Original abweichen müssen“. Dieser Ansatz werde nun bereits im Helbling-Alltag bei aktuellen Kundenprojekten angewandt, ist zu lesen.

Die Analysen und Auswertungen haben laut dem Beitrag verdeutlicht, dass für die Bildqualität das komplette System einer Kamera relevant sei: inklusive Optik, Bildsensor, Kameratreiber und letztlich gerade auch Algorithmen für die Bildvermessung. So sei für die bessere Auflösung und etwas bessere Abbildungsleistung des iPhones unter anderem eine software-seitige Nachschärfung verantwortlich. Im Versuch habe ein Filter die Bildschärfe der kostengünstigen Kamera sichtlich steigern könnten, schreiben die Fachleute, doch nicht über das komplette Bild hinweg. ce/yvh

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