Fünf Fragen an Doris Meier-Kobler, Kantonsrätin FDP und Vorstandsmitglied ZHK

Sie sind seit dem Jahr 2019 im Zürcher Kantonsrat und waren davor über zehn Jahre Gemeindepräsidentin von Bassersdorf. Im Jahr 2010 haben Sie zudem ein eigenes Beratungsunternehmen «primanum» gegründet. Wie organisieren Sie sich?

Seit dem ETH-Studium habe ich berufliche, familiäre und später politische Engagements parallel als Teilzeitpensen bewältigt, um auch für unsere drei mittlerweile erwachsenen Kinder ausreichend Zeit zu haben. Dieser Spagat war nur möglich dank familiärer Unterstützungen, einer flexiblen Tagesmutter sowie vorausschauender Planung. Es bereitet mir Freude und treibt mich an, dass sich jede Woche anders gestaltet.

Im Kantonsrat sitzen Sie in der wichtigen Kommission für Wirtschaft und Abgaben. Was sind die Geschäfte, welche Sie geprägt haben?

Insbesondere die Verpflichtungskredite für den Innovationspark als auch die Bekämpfung der kantonalen Volksinitiative «keine Steuergeschenke für Grossaktionärinnen und Grossaktionäre» – ein irreführender Titel. Diese Vorlage wurde nur knapp durch das Stimmvolk abgelehnt und ist nun für die linke Ratshälfte ein Argument, die Dividendenbesteuerung bei der Umsetzung des zweiten Schrittes der Steuervorlage 17 zu erhöhen. Weiter waren die Gerechtigkeitsinitiative und aktuell das Standortförderungs- und Unternehmensentlastungsgesetz (SFUEG) wichtige Vorlagen in der WAK.

Der Kantonsrat hat sich für die Umsetzung des zweiten Schrittes der Steuervorlage 17 ausgesprochen, die Linke hat das Referendum angedroht. Wieso braucht die Zürcher Wirtschaft diese Vorlage?

Diese Vorlage ist ein wichtiges Element im interkantonalen und internationalen Steuerwettbewerb. Weitere Steuersenkungen müssen folgen. Daneben muss den bestehenden Firmen Sorge getragen werden, zum Beispiel indem unternehmerschädliche Gesetzesanpassungen verhindert werden. Deshalb hat sich die Mehrheit der WAK gegen die vorgesehene Erhöhung der Dividendenbesteuerung ausgesprochen, um unsere KMU nicht noch mehr zu belasten und Nachfolgeregelungen weiter zu erschweren.

Welche weiteren Faktoren sind für den Wirtschaftsstandort Zürich entscheidend?

Mit Forschung, Entwicklung und Innovation kann sich der Wirtschaftsstandort Zürich erfolgreich positionieren. Die Zusammenarbeit und der Wissensaustausch zwischen den Hochschulen, Forschungsinstitutionen und Fachhochschulen mit der Privatwirtschaft ist zu fördern, wie dies im Innovationspark umgesetzt wird.

Seit letztem Jahr sind Sie im Vorstand der ZHK. Was für eine Rolle soll die ZHK für die Zürcher Wirtschaft wahrnehmen?

«Wir sind die Stimme der Wirtschaft» – die ZHK soll sich für Anliegen der Unternehmer und Unternehmerinnen in den Kantonen Zürich, Zug und Schaffhausen einsetzen, kritische Fragen zu Gesetzesänderungen stellen und sich kämpferisch für einen nachhaltig attraktiven und liberalen Wirtschaftsstandort engagieren.

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