Fünf Fragen an Daniel Ducrey, CEO Mobimo Management AG

Mit einem breit diversifizierten Immobilienportfolio im Gesamtwert von rund CHF 3,7 Mrd. gehört die Mobimo Holding AG zu den führenden Immobiliengesellschaften der Schweiz. Was macht Mobimo besonders aus?

Unser Credo lautet: Wir erstellen die Räume, unsere Kunden füllen sie mit Leben. Wohnen, Arbeiten oder Freizeit, wir decken in unserem Portfolio viele Bereiche des Lebens ab. Ganz besonders wird dies in unseren Arealen sichtbar, wo diese verschiedenen Lebensbereiche örtlich in einem grossen Ganzen verschmelzen. Die Entwicklung und Umnutzung sowie der Betrieb von grossen Arealen hin zu belebten Quartieren ist eine Kernkompetenz von Mobimo.

Im Raum Zürich fehlt günstiger Wohnraum vor allem für Zugezogene. Woran liegt das?

Immer längere Bewilligungsprozesse und strengere Auflagen sowie wachsende Rechts- und Planungsunsicherheit verlangsamen die Bereitstellung von zusätzlichem Wohnraum. Unter diesen Bedingungen ist das Fehlen von günstigem Wohnraum einfache Ökonomie: Das Angebot kann mit der bereits hohen Nachfrage nicht Schritt halten und letztere steigt gleichzeitig ungebremst weiter, weil die Wirtschaft auf diese Fachkräfte angewiesen ist.

Was sollte sich ändern, damit wieder vermehrt gebaut werden kann?

Ob Private, Institutionelle, Genossenschaften oder Gemeinden und die Städte, im Prinzip haben alle Akteure im Immobilienmarkt die gleichen Absichten: Einen Beitrag zur Realisierung von zusätzlichem Wohnraum zu leisten. Ich wünschte mir, dass alle ohne ideologische Voreingenommenheit bei ihren Projekten zielführend unterstützt werden. Denn letztlich braucht es alle. Eine Partei allein wird die Wohnungsknappheit nicht lösen können.

Eine Initiative im Kanton Zürich will den Wohnschutz verstärken. Wie beurteilen Sie die Folgen einer solchen Massnahme auf Wohnungsmarkt?

Die Städte Basel und Genf zeigen, dass es sich kontraproduktiv auswirkt, wenn die Politik die Regeln einseitig verschärft. Dort wird praktisch nicht mehr investiert. Wenn man den Immobiliensektor so umgestaltet, dass niemand mehr etwas daran verdient, wird das die Probleme im Wohnungsmarkt nicht lösen, sondern sie erhöhen. Es schafft viele Vorteile für die Mieter, die bereits eine Wohnung haben und Nachteile für alle jene, die eine neue Wohnung suchen, weil sich zum Beispiel die Lebensumstände geändert haben.

In Zürich sollen Gemeinden ein Vorkaufsrecht für Grundstücke und Liegenschaften erhalten. Was sind die Konsequenzen, wenn Wohnraum vermehrt in öffentliche Hand übergeht?

Es ist eine weitere Hürde, die den Ausbau nur verlangsamen würde. Die öffentliche Hand hat ein Problem noch nie allein lösen können. Letztendlich würde einfach noch weniger gebaut werden und es entsteht keine einzige Wohnung mehr

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