Die Zeichen in der Exportwirtschaft stehen auf Erholung. Der Schweizer Export Forecast von Euler Hermes erreicht im August -0,54 Punkte. Das liege zwar immer noch unter dem langjährigen mittleren Wachstumskurs, aber deutlich über den -2,6 Prozent von April, schreibt Euler Hermes in einer Mitteilung. Der Frühindikator bildet die Prognosen für die nächsten sechs Monate ab.
Stefan Ruf erklärt den Anstieg im Frühindikator mit einer starken Gegenbewegung. „Diese Entwicklung ist einerseits im Nachhol-und Basiseffekt begründet, da die Vormonate als Vergleichsbasis extrem schwach waren“, wird der CEO von Euler Hermes Schweiz in der Mitteilung zitiert. Auch die staatliche Unterstützungsprogramme und die lockere Politik der Zentralbanken hätten Konsumenten, Unternehmen und der Finanzindustrie weltweit geholfen. Ruf warnt entsprechend: „Mit dem Auslaufen der Unterstützungsprogramme beginnt jedoch der nächste grosse Stresstest.“
Die Erholung des Welthandels ist allerdings uneinheitlich. Der Containerumschlag hat sich mit einem globalen Minus von nur 4 Prozent beinahe wieder erholt. Getrieben wird er von einem neuen Allzeithoch in China. Die Luftfracht leide dagegen weiter. So habe der Frachtumschlag am Flughafen Zürich im Juli um 42,9 Prozent unter dem des Vorjahres gelegen.
Auch geographisch sei die Erholung uneinheitlich. Länder wie China, Südkorea und Australien, aber auch Dänemark lägen deutlich über dem Durchschnitt, Indien, die USA und Russland dagegen darunter. Die Schweiz und Deutschland bewegten sich im Mittelfeld.
Der Schweizer Handel mit China lag im zweiten Quartal bereits wieder im Plus. Die Ausfuhren nach Nordamerika, Asien insgesamt und nach Europa sanken dagegen teilweise deutlich. stk