Thomas Forrer sitzt seit 2016 für die Grünen im Kantonsrat. Im Mai 2020 wurde er zum Fraktionspräsidenten gewählt. Der promovierte Kultur- und Literaturwissenschaftler ist als Dozent an den Universitäten Luzern und Zürich tätig.
Herr Forrer, welches politische Thema beschäftigt Sie derzeit besonders?
Die Energieversorgungssicherheit und die Wende zu einer vollständig erneuerbaren Stromproduktion, das sind wichtige Themen zurzeit. Auch in der Schweiz müssen wir unseren CO2-Ausstoss auf Netto-Null bringen. Um den Verkehr zu elektrifizieren und um die Gebäude mit klimafreundlichen Wärmsystemen auszurüsten, brauchen wir genügend Strom. Der Ausbau beim Solarstrom läuft inzwischen erfreulich gut. Für den Winterstrom gilt es jetzt, die Windkraft zu erschliessen, auch im Kanton Zürich.
Was schätzen Sie besonders am Wirtschaftsstandort Zürich, was nicht?
Zürich bietet beste Bedingungen, darauf können wir stolz sein: Eine sehr hohe Lebensqualität, ausgezeichnete Fachhochschulen und Universitäten, beste Gesundheitsversorgung, und natürlich auch: Rechtssicherheit. Dies sind alles gute Gründe für Unternehmen, sich niederzulassen. In meiner Verwandtschaft erlebe ich zudem, wie niederschwellig und wenig bürokratisch Firmengründungen möglich sind. Der Nachteil der hohen Standortattraktivität sind die massiv steigenden Wohnkosten: Die Mieten werden für wenig Verdienende und für den Mittelstand immer mehr zum Problem. Da braucht es jetzt wirksame, überparteiliche Lösungen.
Wie finden Sie Ausgleich zu Beruf und Politik?
Ich liebe es, mit dem Ruderboot auf den Zürichsee zu fahren. Und manchmal kommen mir auch gute Gedanken in unserem Gemüsegarten, den ich mit den Kindern pflege. Oder ich renoviere an unserem Haus. Als Geisteswissenschaftler arbeite ich in der Freizeit sehr gerne mit den Händen. Da meine Frau eine eigene Firma führt, mache ich natürlich auch den Haushalt und bin für unsere Kinder da.
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