Nicola Yuste vertritt seit 2019 den Wahlkreis Zürich 4+5 im Kantonsrat und sitzt für die SP in der Kommission für Staat und Gemeinden. Beruflich engagiert sie sich als Public Affairs Teamleiterin bei Novartis.
Frau Yuste, welche Themen liegen Ihnen derzeit in Ihrem Wahlkreis 4+5 besonders am Herzen?
Das brennendste Thema ist zurzeit der fehlende bezahlbare Wohnraum. Das Beispiel der Sugus-Häuser im Kreis 5, wo 250 BewohnerInnen kurzfristig aus nicht nachvollziehbaren Gründen ihr Zuhause verlieren sollen, ist kein Einzelfall. Immer mehr Gebäude werden zwecks Renditemaximierung aufgewertet und die bisherige Mieterschaft wird in die Agglomeration gedrängt. Was die Lage noch verschärft: Ganze 6% aller Wohnungen im Kreis 4 sind heute Business Apartments und damit weg vom regulären Wohnungsmarkt.
Wenn Sie Königin von Zürich wären, was würden Sie als erstes zu Gunsten des Standorts Zürich entscheiden?
Die Mieten sind in den letzten 25 Jahren kantonsweit rund 50 Prozent gestiegen, das ist ein Problem. Ich würde Boden aufkaufen, nicht für meinen Hofstaat, sondern für gemeinnützigen Wohnraum. Die Kostenmiete finanziert Land, Bau und Unterhalt, aber weil kein Gewinn finanziert werden muss, sind die Mieten markant tiefer als auf dem renditeorientierten Wohnungsmarkt. Der Clou: Es braucht dazu keine Königin, die politischen Instrumente liegen bereit, wir müssen sie nur ergreifen.
Wie finden Sie Ausgleich zu Beruf und Politik?
Ein perfekter freier Tag beinhaltet einen Cappuccino an der Sonne, ein bisschen Sport an der frischen Luft (vor allem für das gute Gefühl danach), einen entspannten Einkauf im Quartier und das Kochen für und Essen mit Freunden.