Markus Schaaf sitzt seit 2010 für die EVP im Kantonsrat. 2017 wurde er zum Fraktionspräsidenten gewählt. Der dreifache Vater ist Geschäftsführer des Zentrums Rämismühle. Weiter engagiert sich Markus Schaaf als Präsident beim Verband der Kantonspolizei Zürich sowie als First Responder.
Herr Schaaf, welches politische Thema beschäftigt Sie derzeit besonders?
Im Jahre 2040 werden uns schweizweit rund 30'000 Pflegeplätze fehlen. Wenn wir etwas dagegen tun wollen, müssen wir jetzt handeln. Wir müssen vorgelagerte Angebote schaffen, um Heimeintritte zu verzögern, und wir müssen Rahmenbedingungen bieten, damit wir auch in 15 Jahren noch genügend motivierte und qualifizierte Mitarbeitende im Gesundheitswesen haben. Aktuell blockiert der Kanton Zürich alle Investitionen in der Langzeitpflege bis ins Jahr 2027. Das ist schon frustrierend und auch beängstigend.
Was schätzen Sie besonders am Wirtschaftsstandort Zürich, was nicht?
Ich bin ein absoluter Fan von unserem dualen Bildungssystem. Unsere Fachhochschulen kosten Geld, aber sie sind eine sinnvolle Investition in die nächste Generation. Als Geschäftsführer stelle ich fest, dass Kontrollen und Bürokratie von Jahr zu Jahr zunehmen und mittlerweile ein schier unerträgliches Mass erreicht haben – ohne dass damit eine sinnvolle Wirkung erzielt wird. Beim Denkmalschutz braucht es einzelne, schöne Objekte, die als Referenz erhalten bleiben. Aber wir können und dürfen es uns nicht länger leisten, alle «spannenden» Bauten zu erhalten, selbst wenn dies Bausünden aus den siebziger Jahren sind. Denkmalschutz und Bürokratie lähmen Unternehmen heute enorm. Ich vermisse hier den Willen von Regierung und Parlament zu mutigen Entscheidungen.
Wie finden Sie Ausgleich zu Beruf und Politik?
Mein Leben als Geschäftsführer, Politiker und Verbandspräsident ist so spannend, erfüllend und abwechslungsreich, dass ich jeden Tag geniesse. In meinen Ferien reise ich gerne, unternehme Touren mit dem Mountainbike oder fahre Motorrad. Ein besonderes Highlight ist jeweils, wenn unsere erwachsenen Kinder zu Besuch kommen und wir zusammen ein Abendessen geniessen.
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