Die Pandemie ist noch nicht vorüber

 

Dass die Pandemie noch längst nicht vorbei ist, zeigt sich unter anderem am deutlichen Anstieg der Infektionszahlen selbst in Ländern wie Israel, wo der grösste Teil der Bevölkerung geimpft ist. Daraus zu schliessen, die Impfung wirke nicht, wäre verfehlt. Zum einen hat nie jemand behauptet, die Impfung gewährleiste einen hundertprozentigen Schutz. Zum anderen zeigt sich, dass die Krankheitsverläufe bei geimpften Personen viel harmloser sind. In der Schweiz ist zum heutigen Zeitpunkt erst rund ein Drittel der Bevölkerung vollständig geimpft, und auch das Impftempo kommt ins Stocken. Dabei wäre es heute problemlos möglich, überall und schnell einen Impftermin zu bekommen.

Müssen wir damit rechnen, dass auch in der Schweiz die Fallzahlen im Herbst wieder ansteigen? Möglicherweise. Allerdings ist die Ausgangslage dann eine andere, siehe Stichwort «impfen». Keinesfalls darf es dann so sein, dass der Wirtschaft wiederum massive Beschränkungen auferlegt werden. Hingegen haben nicht geimpfte Personen in Kauf zu nehmen, dass sie sich entweder regelmässig testen lassen müssen oder sonst von gewissen Aktivitäten (kulturelle Anlässe, Besuch von Clubs etc.) ausgeschlossen werden. Im Sinne einer Interessenabwägung – Schaden für die ganze Volkswirtschaft versus geringfügige Einschränkung der persönlichen Freiheit – ist dies zumutbar. 

Auch die Unternehmen müssen indessen ihren Beitrag leisten. Um den Mitarbeitenden das Impfen so unkompliziert als möglich zu machen, soll dies während der Arbeitszeit erledigt werden können. Grössere Unternehmen werden zudem eigene Slots für ihre Mitarbeitenden in Impfzentren buchen können, und der Kanton denkt auch über mobile Impfequipen nach, die bei kleineren Unternehmen vorbeikommen. Zudem ist in den Unternehmen sicherzustellen, dass Ungeimpfte regelmässig getestet werden, und auch die Schutzkonzepte sind weiterhin sorgfältig einzuhalten.

Mit diesem Weg kann und muss es möglich sein, auf scharfe Massnahmen zu verzichten. Denn ein weiterer Lockdown wäre für viele Unternehmen nicht mehr verkraftbar.

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