Zürich gehört zu den attraktivsten Standorten Europas, um ein Start-up zu gründen. Das geht aus dem „Startup Heatmap Europe Report 2021“ hervor, der von der European Startup Initiative mit Sitz im italienischen Trient herausgegeben wird. Danach sind 9 Prozent aller Gründerinnen und Gründer von Start-ups in insgesamt 22 Ländern der Meinung, dass Zürich den besten Standort für Start-ups bietet. Das sind 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Zürich ist besonders beliebt in Westeuropa, wo es mit 20 Prozent hinter Berlin mit 45 Prozent und London, aber noch vor München mit 17 Prozent auf Platz drei kommt. Insgesamt wurden 1295 Gründerinnen und Gründer befragt.
Mit seinem Platz acht in der europäischen Gesamtwertung steht Zürich praktisch auf Augenhöhe mit Paris. Die französische Hauptstadt wird zwar von 10 Prozent der Befragten als attraktivster Standort angesehen, aber nur in 18 Ländern. Vor Paris sind Lissabon, München, Barcelona und Amsterdam platziert. An der Spitze hat im vergangenen Jahr Berlin mit einem Anteil von 39 Prozent London abgelöst, das im Jahr nach dem Austritt aus der EU nur noch auf 36 Prozent kommt. Genf kommt auf Platz 20 der Liste, Lausanne auf Platz 33; beide Städte überzeugten jeweils 2 Prozent der Gründer. Basel kommt mit 1 Prozent auf Platz 46.
Zürich weist auch das dritthöchste Wachstum von Investitionen in Start-ups auf. Es erreichte 2018 bis 2020 im dreijährigen Durchschnitt 450 Millionen Euro, eine Steigerung von 444 Prozent. Nur die rumänische Hauptstadt Bukarest und das nordrhein-westfälische Düsseldorf sahen eine höhere Steigerung im Vergleich zur Periode von 2015 bis 2017, aber von einem viel niedrigeren Ausgangspunkt. In Zürich haben sich 2018 bis 2020 gegen den Trend auch die Erst-Investitionen in Start-up-Gründungen verdoppelt, allerdings auf magere 7 Millionen Euro. In Europa als ganzes sind diese Investitionen zurückgegangen.
Zürich hat zudem den grössten Anteil ausländischer Gründer: 76 Prozent von ihnen sind im Ausland geboren. In London sind es 72 Prozent, in Berlin 67 Prozent und in Barcelona 65 Prozent. Im europäischen Durchschnitt sind es nur 27 Prozent. Zu den Schwächen Zürichs gehört der geringe Frauenanteil von 15 Prozent unter den Gründern.
Insgesamt wurden 2020 in Europa 40,4 Milliarden Euro in Start-ups investiert. Davon kamen 61 Prozent von ausserhalb Europas. Die wichtigsten Themen waren Künstliche Intelligenz und Datenbewirtschaftung vor Kreativwirtschaft und Kultur. stk