Die Denkfabrik Avenir Suisse hat einen „internationalen Think-Tank-Bericht zu Ungleichheit und Gleichheit“ vorgelegt. Demnach hat die Globalisierung zu einem Rückgang bei der Ungleichheit weltweit beigetragen. Laut einer Mitteilung zum Bericht lebten 1990 noch 44 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut. Heute liegt dieser Anteil bei weniger als 10 Prozent. Das Problem der Ungleichheit sei aber dennoch nicht gelöst. Das Geburtsland einer Person bestimme weiterhin mehr als die Hälfte der Einkommensunterschiede. Der Bericht beleuchtet dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven.
Die Schweiz weist laut Avenir Suisse im internationalen Vergleich eine „eine bemerkenswert stabile und ausgewogene Einkommensverteilung und eine gute soziale Mobilität“ auf. Ein wichtiger Grund dafür sei der hochflexible Arbeitsmarkt. Der „relativ grosse arbeitsrechtliche Spielraum“ gibt den Unternehmen die nötige Flexibilität, sich an neue Marktgegebenheiten anzupassen, heisst es. Der Bericht zeigt auch, dass das duale Bildungssystem Früchte trägt. Die Vorbereitung der jungen Generation auf den Berufseinstieg sei insgesamt sehr effektiv. Die Schweiz unterscheide sich auch durch ihren „dezentralen institutionellen Rahmen, kombiniert mit (halb-)direkter Demokratie” von den anderen Ländern. Die dezentrale Besteuerung und die Möglichkeit, die Fiskalpolitik auf lokaler Ebene zu verfeinern, seien für eine gut funktionierende direkte Demokratie von grosser Bedeutung.
Die Gleichheit ist laut dem Bericht neben der Schweiz auch in Südkorea, der Slowakei sowie Schweden und der Tschechischen Republik sehr hoch. Am unteren Ende der Skala befinden sich unter anderem Südafrika und Griechenland. ssp