Die erste Priorität der Behörden bezüglich des Coronavirus sei es, die Ansteckungsraten zu reduzieren. In den kommenden Monaten müsse sich die Wirtschaftspolitik aber auch auf die Verhinderung einer langandauernden Rezession konzentrieren, meint Avenir Suisse. Die liberale Denkfabrik hat analysiert, welche Massnahmen dabei am besten geeignet sind.
Zu den wichtigsten Massnahmen gehört demnach die Kurzarbeitsentschädigung. Mit ihr könne eine weitgehender Arbeitsplatzabbau verhindert werden. Kurzarbeitsentschädigungen sollten dabei auch für Kulturschaffende und Selbständigerwerbende in anderen Sektoren bereitgestellt werden. Allerdings gelte es, solche Massnahmen zeitlich auf die Dauer des Lockdowns zu beschränken. Wichtig sei es auch, rasch zentrale Informationsanlaufstellen für KMU und Grossunternehmen einzurichten.
Viele Unternehmen brauchen nun vor allem Liquidität. Hier könnten einerseits Bund, Kantone, Gemeinden und Sozialversicherungen eine Hilfe leisten, indem sie ihre eigenen Forderungen aufschieben. Ausserdem gelte es, Darlehen und Kredite über das Bankensystem zu vergeben. Dabei sollen Bund und Kantone Bürgschaften leisten. Die operative Verantwortung soll bei Banken liegen.
Konjunkturprogramme zur Stützung der Wirtschaft findet Avenir Suisse weniger wirksam, weil „ihre Wirkung schlicht verpuffen würde“. Auch Investitionsprogramme seien nicht wirksam, weil ihre Wirkung erst in ferner Zukunft läge.
Avenir Suisse weist auch darauf hin, dass das Virus den öffentlichen Haushalt der Schweiz stark belasten wird. Unter der Annahme, dass Unternehmen insgesamt drei Monate vom Lockdown betroffen sind, summieren sich die Kosten für Kurzarbeitsentschädigungen auf eine Grössenordnung von 21 Milliarden Franken, was etwa 3 Prozent des Bruttoinlandprodukts entspricht. Die Kosten für Liquiditätskredite werden auf gut 14 Milliarden Franken geschätzt. Damit wird mit einem monatlichen Finanzbedarf von fast 12 Milliarden Franken gerechnet. ssp