SynSense steigt in den Bereich intelligenter Auto-Cockpits ein. Der Anbieter von Technologie der neuromorphen Intelligenz ist dazu eine Partnerschaft mit BMW eingegangen. Die Ausgliederung aus dem Institut für Neuroinformatik von Universität Zürich und Eidgenössischer Technischer Hochschule Zürich wird laut einer Medienmitteilung gemeinsam mit dem Münchner Fahrzeughersteller die Integration neuromorpher SynSense-Chips in intelligenten Autos vorantreiben und verwandte Bereiche erforschen.
Dabei geht es vorrangig um den dynamischen Sensor für intelligentes Sehen (Speck) von SynSense. Er kombiniert in einem einzigen Chip einen stromsparenden visuellen Prozessor mit einem ereignisbasierten Sensor, kann also „sehen" und rechnen. Die Technologie für das ereignisbasierte Sehen erfasst nicht die komplette Szenerie, sondern nur Veränderungen in ihr. Das so aufgezeichnete Bild enthält nur betriebsrelevante Daten. Das schützt die Privatsphäre. Die visuelle Verarbeitung benötigt nur solange Strom, wie das Ereignis die Berechnung auslöst. Dadurch werden Datenredundanz und Latenzzeit reduziert.
„Speck braucht keine Caches oder zusätzliche Kameras. Es kann visuelle Ereignisinformationen erfassen, Echtzeitinformationen verarbeiten und eine intelligente Szenenanalyse mit weniger als 1 Milliwatt Stromverbrauch und einer End-to-End-Latenz von 5 bis 10 Millisekunden durchführen“, erklärt SynSense- Gründer und CEO Ning Qiao. Diese patentierte Technologie eignet sich für eine Vielzahl von Edge-Computing-Anwendungen der Künstlichen Intelligenz, darunter autonome Roboter, sogenannten Always-on-Co-Prozessoren für mobile und eingebettete Geräte, tragbare Gesundheitsgeräte, Sicherheit und Internet der Dinge.
SynSense wurde 2017 in Zürich gegründet. 2020 verlegte das Unternehmen seinen Hauptsitz nach China. Es unterhält weiterhin ein Büro in Zürich. mm