Im kommenden Jahr soll die European Spallation Source (ESS) zum ersten Mal Spallationsneutronen generieren. Derzeit ist die von einem Konsortium für eine europäische Forschungsinfrastruktur realisierte Neutronenquelle in der Inbetriebnahme, erläutert die ZHAW in einer Mitteilung. Forschende der ZHAW School of Engineering waren massgeblich an der Entwicklung von Systemen für Maschinenschutz und Personensicherheit für die ESS beteiligt.
„Unsere Aufgabe bei der European Spallation Source bestand darin, die Konzepte für das Maschinenschutz-System zzz zu entwickeln sowie auch konkrete Teilsysteme davon zu realisieren“, wird ZHAW-Forscher Christian Hilbes in der Mitteilung zitiert. „Zudem unterstützen wir bei der Entwicklung verschiedener Personensicherheits-Systeme.“ Für den Schutz vor Strahlung müssen beim Personenschutz sehr strenge Vorgaben eingehalten werden.
Bei der Entwicklung der Maschinenschutzsysteme musste vor allem eine schnelle Reaktion auf Veränderungen im Protonenstrahl sichergestellt werden. Das an der ZHAW entwickelte Fast Beam Interlock-System kann innerhalb von einigen 10 bis 100 Mikrosekunden entscheiden, ob ein Strahl abgeschaltet werden muss oder nicht. Dafür mussten mehrere hundert Signale von unterschiedlichen Systemen in das Maschinenschutzsystem integriert werden.
Die weltweit stärkste Neutronenquelle in schwedischen Lund soll Forschenden vor allem Aufschlüsse über die Struktur unterschiedlicher Materialien geben. Als mögliche Anwendungen werden in der Mitteilung unter anderem die Optimierung von Festplatten, die Weiterentwicklung von Solarzellen sowie die Untersuchung von Strukturen im Quantencomputing genannt. ce/hs