(CONNECT) Die Ankündigung der US-Handelszölle Anfang April hat die Konjunkturaussichten in der Schweiz drastisch verdüstert, erläutert Deloitte Schweiz in einer Mitteilung. Die Beratungsgesellschaft stützt sich dabei auf die aktuelle Ausgabe ihrer halbjährlich durchgeführten CFO-Umfrage. Sie wurde „angesichts der Verwerfungen in der internationalen Handelspolitik“ erstmals in zwei Wellen durchgeführt, vom 27. Februar bis zum 21. März und vom 7. bis zum 14. April.
Zwischen den beiden Wellen weist das Stimmungsbarometer einen Einbruch von 84 Prozentpunkten auf, informiert Deloitte. Aktuell gehen nur noch 15 Prozent der befragten Finanzchefs von einer positiven konjunkturellen Entwicklung in der Schweiz aus. Auch die Erwartungen für die drei wichtigsten Handelspartner der Schweiz fallen überwiegend negativ aus.
Im eigenen Unternehmen rechnen die Finanzchefs mit sinkenden Umsätzen, Margen und Stellen. In Folge werden Investitionen aufgeschoben und geplante Ausgaben zusammengestrichen. Allgemein seien Schweizer Unternehmen bei Investitionen, variablen Ausgaben und Stellenaufbau „so zurückhaltend wie seit dem Pandemiejahr 2020 nicht mehr“, schreibt Deloitte Schweiz.
Als einziger Lichtblick wird das unterzeichnete Freihandelsabkommen mit Indien gesehen. Auch wenn viele der befragten Firmen dort gar nicht tätig seien, biete es ihnen die Möglichkeit einen neuen Markt zu erschliessen und ihre Exporte zu diversifizieren, so die Mitteilung. Ansonsten bleibt die Unsicherheit trotz des Aufschubs der US-Zölle gross. „Sollte während der 90-tägigen Frist keine Einigung mit den USA gelingen, könnte auch in der Schweiz eine Rezession drohen“, wird Deloitte Schweiz-Chefökonom Michael Grampp in der Mitteilung zitiert. ce/hs