Ulrich Körner löst Thomas Gottstein an der Spitze der Credit Suisse ab

Zürich - Thomas Gottstein tritt als CEO der Credit Suisse ab. Nachfolger wird der bisherige Leiter Asset-Management, Ulrich Körner. Gleichzeitig geht die Grossbank eine strategische Überprüfung an. Dabei wird die Investment Bank auf Zulieferfunktionen für Anlage- und Vermögensverwaltung gestutzt.

Ulrich Körner wird per 1. August die Geschicke der Credit Suisse leiten, informiert die Zürcher Grossbank in einer Mitteilung. Der derzeitige Leiter Asset-Management löst Thomas Gottstein als CEO der Credit Suisse ab. Gleichzeitig wird die Grossbank „eine umfassende strategische Überprüfung“ durchführen. 

Im Rahmen dieser Überprüfung solle „eine fokussiertere, agilere Gruppe mit einer deutlich niedrigeren absoluten Kostenbasis“ geschaffen werden. Konkret soll die Kostenbasis der Bank mittelfristig auf unter 15,5 Milliarden Franken gesenkt werden. Zudem wird die Investment Bank der Credit Suisse „in ein kapitalschonendes, beratungsorientiertes Bankgeschäft und ein stärker fokussiertes Marktgeschäft“ zur Ergänzung von Vermögensverwaltung und Schweizer Geschäft der Grossbank überführt. 

„Mit dieser tiefgreifenden Strategieüberprüfung setzen wir klare Prioritäten für die Zukunft des Unternehmens“, wird Axel P. Lehmann in der Mitteilung zitiert. Transformation und „Kulturwandel“ sollen „der Credit Suisse wieder zu ihrer herausragenden Position als Bank für Unternehmerinnen und Unternehmer in der globalen Finanzwelt verhelfen“, so der Verwaltungsratspräsident der Grossbank. 

Hintergrund für den plötzlichen Wechsel an der Spitze ist unter anderem das erneute schlechte Abschneiden der Credit Suisse. Nach einem Reinverlust von 273 Millionen Franken im Vorquartal wurde im zweiten Quartal 2022 ein Verlust von 1,59 Milliarden Franken verbucht. Noch-CEO Gottstein bezeichnet das Quartalsergebnis in einer Mitteilung „insbesondere in der Investment Bank“ als „enttäuschend“. hs

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