Tessiner Wirtschaft ist im Umbruch

Zürich/Bellinzona - Die Tessiner Wirtschaft profitiert von einer verbesserten Anbindung durch die Neue Alpentransversale der Eisenbahn. Gleichzeitig verlagert sich die Wirtschaftsstruktur auf Bereiche mit hoher Wertschöpfung. Dies zeigt eine Studie der Credit Suisse.

Eine Studie der Credit Suisse zur Wirtschaftsentwicklung im Tessin in den letzten Jahren attestiert der kantonalen Wirtschaft eine ausgeprägte Diversifizierung. Diese habe sich in den Herausforderungen wie der Aufhebung des Euro-Mindestkurses, der Pandemie und der Zweitwohnungsinitiative, aber auch bei der Einleitung einer Neuordnung der wirtschaftlichen Struktur als vorteilhaft erwiesen, schreibt die Zürcher Grossbank in einer Mitteilung zur Studie. 

Konkret haben die Analysten der Credit Suisse innerhalb der Tessiner Wirtschaftsstruktur eine Verlagerung auf Bereiche mit einer hohen Wertschöpfung beobachtet. In der Mitteilung werden hier unter anderem neue Spezialisierungen in der Pharmazeutik, der Medizintechnik oder auf Hightech-Branchen wie Drohnen oder Blockchain-Technologie genannt. Dieser strukturelle Wandel spiegelt sich in Steigerungen von Innovationsfähigkeit und Produktivität wider. Allerdings verbleibt die Bruttowertschöpfung pro Beschäftigtem im Tessin mit 157'800 Franken unter dem schweizweiten Durchschnitt von 170'800 Franken. 

Die Tessiner Wirtschaft profitiert zudem von einer verbesserten Anbindung durch die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) und Fortschritten bei der Mobilität innerhalb des Kantons. Auch vom Arbeitskräftemangel ist das Tessin weniger stark betroffen als andere Schweizer Regionen. Einer negativen demographischen Entwicklung seit 2012 steht seit dem letzten Jahr ein verstärkter Zuzug von Migranten aus dem Ausland und dem Rest der Schweiz entgegen. Hier punktet das Tessin im innerschweizer Vergleich als finanziell günstige Wohnregion. hs

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