Forschende der in Wädenswil ansässigen Forschungsgruppe Erneuerbare Energien der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) betreiben seit 2017 ein alpines Labor für Photovoltaik im Skigebiet Davos-Parsenn. Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, installierten die Teams Solarmodule in verschiedenen Ausführungen und Aufstellwinkeln, um Werte einer optimalen Stromausbeute zu ermitteln. Bei den ganzjährigen Untersuchungen zeigte es sich, dass bifaziale Solarmodule (solche, die von beiden Flächen Solarenergie aufnehmen) effizienter als monofaziale sind.
Für die Wintermonate erwies sich ein steiler Aufstellwinkel als besonders günstig. Nicht nur, dass die Solarenergie von beiden Seiten des Paneels absorbiert werden konnte, der steile Winkel führte auch zu einer geringen Schneebedeckung und damit zu einer grösseren Stromausbeute. Wie einer Studie zu entnehmen ist, erbrachten die auf der Totalp bei Davos in 2500 Metern Höhe installierten bifazialen Solarpaneele bei einem Aufstellwinkel von 60 Grad 25 Prozent mehr Leistung als Vergleichspaneele im Mittelland. Bei einem Winkel von 90 Grad konnte eine Steigerung um 33 Prozent verzeichnet werden. Das entspricht einem 2,9- bis 3,1-fachen Ertrag der Anlage im Mittelland, heisst es in der Studie.
Die Verluste bei Schneebedeckung lagen bei einem Winkel von 60 Grad bei 8 Prozent gegenüber schneefreien Jahren, bei einem Winkel von 90 Grad unter 1 Prozent. „Die Verluste durch Schneebedeckung sind bei mehr als 70 Grad geneigten, bifazialen Modulen im alpinen Raum vernachlässigbar“, wird Jürg Rohrer von der ZHAW in der Mitteilung zitiert. Laut Raphael Knecht, Leiter Solar Business bei EKZ, werden bei den alpinen Projekten steil angestellte, bifaziale Module zur Maximierung des Winterertrages verwendet. „Die mehrjährigen Erfahrungen der Testanlage bestätigen nun unsere Planung, dass die Verluste durch Schneebedeckung minimiert werden“, so Knecht. ce/ww