Schweizer setzen auf Dreisäulensystem

St.Gallen/Winterthur - Sechs von zehn Schweizern sprechen sich für eine Stärkung des Dreisäulensystems der Altersvorsorge aus. Eine Mehrheit sieht dabei Reformbedarf in den Säulen AHV und betriebliche Vorsorge. Dies zeigt das aktuelle Vorsorgebarometer von Raiffeisen und ZHAW.

Eine Mehrheit der Schweizer hält Reformen bei der AHV und der beruflichen Altersvorsorge für notwendig. Der privaten Vorsorge wird hingegen nur geringer Reformbedarf attestiert. Dies geht aus dem aktuellen Raiffeisen Vorsorgebarometer hervor. Das Stimmungsbild der Schweizer Bevölkerung zur finanziellen Altersvorsorge wird jährlich von der Genossenschaftsbankengruppe in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) erstellt. 

In diesem Jahr sei der Schwerpunkt dabei auf Fragen nach der Zukunftsfähigkeit des Dreisäulensystems gelegt worden, erläutert Raiffeisen in einer Mitteilung zum Barometer. Hier sind sechs von zehn Schweizern dafür, alle drei Säulen des Systems der Altersvorsorge zu stärken. Konkret wollen 46,1 Prozent der für das Barometer Befragten auch Geringverdienende in der Pensionskasse versichern lassen. Fast sechs von zehn Befragten sprechen sich zudem für eine Gleichstellung von verheirateten und im Konkubinat lebenden Paaren in der AHV aus. Einer Auflösung der beruflichen Vorsorge zugunsten eines Ausbaus der AHV wird hingegen eine klare Absage erteilt. 

Bei der Finanzierung der AHV favorisieren 57,2 Prozent die Nutzung der Gewinne der Schweizerischen Nationalbank. Drei von zehn Befragten sind dafür, das Alter der Betragspflicht von derzeit 21 auf 18 Jahre zu senken. 

Beim Rentenalter sprechen sich 35,8 Prozent der Befragten für einen geschlechtsunabhängigen Eintritt mit 65 Jahren aus. Den Status Quo eines Renteneintrittsalters von 65 Jahren für Männer und 64 Jahren für Frauen will jeweils nur eine Minderheit der beiden Geschlechter beibehalten. Fast drei von zehn Befragten favorisieren ein flexibler Rentenalter. hs

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