Heimischen Unternehmen bietet die zunehmende Kommerzialisierung der Raumfahrt neue Wachstumschancen. Wie die Abteilung Economic Research von Raiffeisen Schweiz in ihrer Studie Raumfahrtindustrie Schweiz – ein Sektor ohne Grenzen herausarbeitet, hat sich vor diesem Hintergrund auch hierzulande ein kleiner, dynamischer Sektor mit innovativen Firmen gebildet. Er beschäftigt rund 1000 eigene Mitarbeitende und weitere 2000 bei den Zulieferern, wie auch aus einer Mitteilung hervorgeht.
Weltweit reduzierten sich den Angaben zufolge die Kosten, um 1 Kilogramm Nutzlast ins All zu bringen, in den vergangenen 50 Jahren um den Faktor 10. Mit der neuen, wiederverwendbaren Starship-Rakete von SpaceX dürften sie noch einmal ähnlich sinken.
Satellitenbilder und Weltraumdaten schaffen neue Anwendungen für viele Branchen wie Logistik, Landwirtschaft oder Versicherungswesen. Zusätzlich eröffnet der Zugang zu Experimenten in der Schwerelosigkeit auch der Pharmaindustrie neue Möglichkeiten.
Gemessen an der Einwohnerzahl liegt die Schweiz bei der Anzahl von Fachpublikationen weltweit an der Spitze. Die Zentren der Schweizer Weltraumforschung sind traditionell die Universitäten Bern und Genf, während die Eidgenössischen Technischen Hochschulen Zürich und Lausanne sowie die Universität Zürich stark mit der Industrie vernetzt sind. Allein bei den Ausgliederungen der beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen zählt die Studie seit 1994 insgesamt 48 mit Bezug zur Raumfahrt.
Weil der Sektor hierzulande stark stark staatlich geprägt ist, stelle die Kapitalbeschaffung die grösste Herausforderung dar, so die Studie. „Zwar sind private Finanzierungsquellen zuletzt gestiegen“, wird der Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, Fredy Hasenmaile, in der Mitteilung zur Studie zitiert. „Doch wenn etwas dem Sektor hierzulande noch Grenzen setzt, dann sind es budgetäre Einschränkungen.“ ce/mm