PwC Schweiz sieht unabhängige Vermögensverwalter im Umbruch

Zürich - Nur ein Bruchteil der unabhängigen Vermögensverwalter hat bereits die bis Ende Jahr notwendige Lizenz der Finanzaufsicht beantragt. Viele Firmen ziehen als Alternative den Zusammenschluss mit einem lizenzierten Unternehmen in Erwägung. Dies geht aus einer Studie von PwC hervor.

In der Schweiz sind über 2100 unabhängige Vermögensverwalter aktiv. Nur etwa 500 von ihnen habe bereits die bis Ende Jahr notwendige Lizenz der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht beantragt oder erhalten, informiert PwC Schweiz in einer Mitteilung. Die Beratungsgesellschaft hat den Markt für unabhängige Vermögensverwalter (Independent Asset Manager, IAM) in einer Studie evaluiert. 

Den Erhebungen der Analysten von PwC zufolge werden etwa 400 IAM ihr Geschäft bis Ende Jahr einstellen, hauptsächlich aus Pensionierungsgründen. Von 83 befragten Unternehmen der Branche wollten jedoch nur 4 Prozent keine Lizenz beantragen, schreiben die Analysten. Die meisten ziehen eine Partnerschaft mit einem anderen IAM in Erwägung, 83 Prozent wollten ihr eigenes Unternehmen aber nicht verkaufen. „Hier zeigt sich eine Diskrepanz – fast kein IAM will verkaufen, aber zahlreiche IAM streben nach einer Partnerschaft, Fusion oder Übernahme“, wird Christian Bataclan in der Mitteilung zitiert. Für den Director Deals Financial Services bei PwC Schweiz bedeutet dies, „dass ein Käufermarkt mit starkem Wettbewerb und einer Knappheit von potenziellen Zielgesellschaften entstehen wird, was zu hohen Bewertungen führen könnte“. 

Die unabhängigen Vermögensverwalter werden von PwC Schweiz als die „KMU der Finanzindustrie“ charakterisiert. Knapp drei Viertel der Unternehmen betreuen nicht mehr als 100 Kunden, fast neun von zehn verwalten ein Kundenvermögen von weniger als 500 Millionen Franken. Die zumeist auf bestimmte Regionen wie Lateinamerika, Frankreich oder Deutschland spezialisierten IAM sind vorwiegend in Zürich, Genf und dem Tessin ansässig. hs

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