M&A-Transaktionen sind im Abwind

Zürich - Verhandler aller Arten von Veränderungen der Eigentumsrechte an Unternehmen erleben schwierige Zeiten: Die Transaktionsvolumina sind um bis zu 40 Prozent gesunken. Laut dem PwC-Bericht M&A Industry Trends könnte dies jedoch auch eine Chance für das Erreichen strategischer Ziele sein.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind die Werte der Transaktionen im Unternehmensbereich (Mergers & Acquisitions, M&A) um 20 Prozent gesunken. In der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) reduzierte sich deren Anzahl um 12 Prozent und deren Wert um 33 Prozent. Die Anzahl der sogenannten Mega-Deals mit einem Wert von über 5 Millionen Dollar ging sogar um 40 Prozent zurück.

Diese Zahlen legt PwC in seinem aktuellen Bericht M&A Industry Trends vor. Laut einer Medienmitteilung geht die Beratungsgesellschaft davon aus, dass sich diese Entwicklung auch über die zweite Jahreshälfte erstrecken wird. Einerseits sei das dem Inflationsdruck sowie den aktuellen politischen Spannungen, volatilen Finanzmärkten und Unterbrechungen in Lieferketten geschuldet. Andererseits habe sich auch die behördliche Kontrolle in einigen Schlüsselmärkten verschärft.

Am stärksten trifft es die Asien-Pazifik-Region. Dort nahmen Anzahl und Volumina der Transaktionen um je 30 Prozent ab. In den USA sank die Anzahl der Deals um 18 Prozent und deren Wert um 22 Prozent. Drastisch reduzierte sich dort auch die Zahl sogenannter Special Purpose Acquisition Companies (SPACs): 2021 wurden noch 40 SPACs abgeschlossen, 2022 war es bisher nur eine.

Die aktuellen Widrigkeiten seien jedoch „nicht nur schlechte Nachrichten“, wird Marc Schmidli, Partner und Leiter Deals und Valuations bei PwC Schweiz, zitiert. „Da die Bewertungen sinken, könnten Deals ein entscheidender Faktor für das Erreichen strategischer Ziele sein.“ mm

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