KPMG prognostiziert Konzentration des Finanzplatzes

Zürich - Schweizer Privatbanken haben die von ihnen verwalteten Vermögen 2021 zweistellig steigern können. Für die Zukunft droht insbesondere den schwächeren unter ihnen starker Gegenwind, meint KPMG. Die Beratungsfirma prognostiziert eine Welle von Marktaustritten.

Das vergangene Jahr sei „ein goldenes“ für die Privatbanken in der Schweiz gewesen, schreibt KPMG in einer Mitteilung zur aktuellen Ausgabe der jährlich gemeinsam mit der Universität St.Gallen erstellten Studie „Clarity on Swiss Private Banks“. Ihr zufolge haben die von Schweizer Privatbanken verwalteten Vermögen 2021 um 12,9 Prozent auf 3,26 Billionen Franken zugelegt. Der Bruttogewinn stieg auf 5,8 Milliarden Franken an die Erträge erreichten 19,7 Milliarden Franken. „Die Zahlen belegen, dass das Schweizer Vermögensverwaltungsgeschäft die grossen Herausforderungen gemeistert hat und den Status als führendes globales Wealth Management Center erfolgreich verteidigen konnte“, wird Studienleiter Christian Hintermann, Partner Financial Services bei KPMG Schweiz, in der Mitteilung zitiert. 

Aktuell trübe sich das Marktumfeld aber mit Inflation und steigenden Zinsen ein, erläutert KPMG. Die Gruppe der wenigen starken Banken, die zusammen fast 80 Prozent der verwalteten Vermögen insgesamt halten, sei für diesen Gegenwind gut gerüstet, meint Philipp Rickert, Leiter Financial Services von KPMG Schweiz. „Für die schwachen und die mittelstarken Banken wird das unsichere wirtschaftliche Umfeld eine grosse Herausforderung, was erneut zu einem beschleunigten Rückgang der Anzahl Privatbanken führen wird.“ 

Seit Ende 2020 bis Juni 2022 ist die Zahl der Privatbanken in der Schweiz von 99 auf 92 zurückgegangen, schreibt KPMG. Das Beratungsunternehmen geht davon aus, dass der nun einsetzende Gegenwind zu einer neuen Welle von Marktaustritten und einer stärkeren Konzentration auf dem Schweizer Finanzplatz führen wird. hs

Zurück zur Übersicht