(CONNECT) Helbling präsentiert Untersuchungsergebnisse, wonach die Technologie Vehicle-to-Grid (V2G) kurz vor der erfolgreichen Kommerzialisierung steht und das Potenzial besitzt, die Energiewende stark voranzubringen. Sie markiere einen Paradigmenwechsel hin zu einem dynamischen und nachhaltigen Energiesystem, heisst es in einem dazugehörigen Fachbeitrag. Für eine breite Durchsetzung sei insbesondere nötig, dass die relevanten Akteure zusammenarbeiteten und sich konkret in acht Feldern engagierten. Diese werden im Artikel durchdekliniert und entstammen einer Masterarbeit an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die unter Beteiligung der Zürcher Engineering- und Consulting-Firma Helbling entstanden war.
Bei V2G übernehmen Elektrofahrzeuge Aufgaben als Energiespeicher und -lieferanten: Ans Stromnetz angeschlossen, speisen sie auch Energie ins Netz zurück. Dabei habe die Entwicklung in den letzten Jahren an Fahrt gewonnen, so die Autoren. Angeführt werden erste kommerzielle V2G-Projekte in den Niederlanden und Dänemark. Den Endkunden biete das finanzielle Vorteile. Für die Netzbetreiber entstehe Mehrwert durch die Puffermöglichkeit im Rahmen bedarfsgerecht zuschaltbarer Energiespeicher. Dies sei gerade wichtig bei nicht konstant zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energiequellen. Eine breite Einführung von V2G werde jedoch durch einige Herausforderungen wie etwa hohe Implementierungskosten und technische Komplexität verzögert, formulieren die Experten.
Die acht vorgestellten Technologien und Hebel, die V2G befördern könnten, beziehen sich einerseits auf die Seite der Anwender – wie bei der Batterietechnologie. Batterien bräuchten eine hohe Kapazität, lange Lebensdauer und schnelle Lade- sowie Entladezyklen, damit V2G effektiv zu nutzen sei. Gerade in diesem Bereich besitze Helbling umfangreiche Erfahrungen, heisst es. Andererseits wird auf die Seite der Energieanbieter geschaut, wobei etwa Smart-Grid-Infrastrukturen im Fokus stehen. Entscheidend seien hier unter anderem fortschrittliche Netzmanagement-Systeme für eine Echtzeit-Reaktion auf Nachfrage- und Angebotsänderungen.
Gemäss den Experten ist eine multidisziplinäre Expertise und enge Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette nötig, um die Hürden der V2G-Implementierung zu überwinden. Helbling selbst vereine Fachleute in zentralen Bereichen wie etwa Fahrzeugtechnologie, Energiesysteme oder Systemintegration. So sei es möglich, den Anforderungen sowohl von Fahrzeugherstellern und Energieversorgern als auch Endverbrauchern gerecht werden. ce/yvh