Grosse Privatbanken wachsen profitabler

Zürich - Privatbanken aller Grössen haben ihre Kundenvermögen 2021 deutlich gesteigert. Mittlere und vor allem grosse Privatbanken setzten diesen Zuwachs in Ertragssteigerungen um. Kleine Banken haben dagegen mit hohen Basiskosten zu kämpfen. Dies zeigt ein Studie von PwC Schweiz.

Schweizer Privatbanken haben im vergangenen Jahr hohe Netto-Neugeldzuflüsse verbucht und die von ihnen verwalteten Kundenvermögen im Jahresvergleich deutlich gesteigert, erläutert PwC Schweiz in einer Mitteilung zum „Private Banking Switzerland Market Update 2022“ der Beratungsgesellschaft. Mittlere und vor allem grosse Privatbanken konnten dieses Wachstum in Profit umwandeln. Bei kleinen Banken standen den Erträgen dagegen vergleichsweise hohe Basiskosten gegenüber. 

Konkret haben die Grossbanken bei einer Einkommensmarge von rund 61 Basispunkten das Wachstum der Kundenvermögen in „rekordhohe Erträge“ umwandeln können, schreibt PwC. Mittlere Privatbanken haben mit einer Einkommensmarge von 76 Basispunkten „ein beachtliches Ergebnis“ erzielt. Kleine Banken hingegen konnten ihre hohe Ertragsmarge von 98 Basispunkten nicht in signifikante Erträge umwandeln. 

Hintergrund sind die unterschiedlichen Relationen von Aufwand zu Ertrag. Für Grossbanken lag das Aufwand-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio, CIR) im letzten Jahr bei durchschnittlich 66 Prozent. Eine mittelgrosse Privatbank musste bereits 77 Rappen aufwenden, um einen Franken Rohertrag zu erwirtschaften. Bei kleinen Banken betrug das Aufwand-Ertrags-Verhältnis 92 Prozent. 

PwC geht davon aus, dass die Schere zwischen den Privatbanken Bestand hat. „Grossbanken werden ihren Grössenvorteil nutzen und in einem guten Marktumfeld eine CIR von etwa 65 Prozent halten können“, wird Martin Schilling in der Mitteilung zitiert. Kleinbanken sagt der Managing Director Deals Financial Services bei PwC Schweiz dagegen weiterhin Schwierigkeiten bei der Profitabilität und eine CIR von über 90 Prozent voraus. hs

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